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20.06.2007 | 16:34 | Bienenforschung 

Bienen im Focus der Forscher

Berlin - Rund 84.000 Imker mit insgesamt etwa einer Million Bienenvölkern sorgen in Deutschland für eine reich gedeckte Honigtafel.

Biene
(c) proplanta
"Die deutschen Imker mit ihren Bienen gehören zu den fleißigsten auf der Welt. Jedes Bienenvolk produziert eine durchschnittliche Erntemenge von 20 - 30 kg Honig pro Jahr. Zusammengerechnet ernten die deutschen Imker 20.000 - 25.000 t Honig pro Jahr – das entspricht etwa 20 - 25 % des Verbrauchs in Deutschland," betonte Dr. Gerd Müller, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in seiner Berichterstattung im Agrarausschuss des Bundestages am vergangenen Mittwoch.

In weiten Teilen Europas tritt seit mehr als zehn Jahren immer wieder das Phänomen "Bienensterben" auf. In Deutschland wurde es im Winter 2002/03 besonders massiv und flächendeckend beobachtet. Die genauen Ursachen sind nach wie vor noch unbekannt. Zur näheren Ergründung des Phänomens "Bienensterben" wird seit zwei Jahren ein Bienenmonitoring nahezu flächendeckend in Deutschland durchgeführt, das vom BMELV unterstützt wird.

Ein besonderes Augenmerk gilt auch der regelmäßigen Bewertung von Pflanzenschutzmitteln hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Bienen sowie den Untersuchungen von Bienen auf mögliche Schäden durch Pflanzenschutzmittel in der Biologischen Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft (BBA). In 2007 hat das BMELV der BBA dafür zwei Stellen zugewiesen. Darüber hinaus finanziert das BMELV Forschungsprojekte zur Aufklärung bedeutsamer Einzelthemen zum Beispiel im Bereich der Varroa-Toleranzzucht sowie zur Anwendung markergestützter Selektion auf Varroa-Toleranz, bei denen neben vielen Imkern und wissenschaftlichen Einrichtungen unter anderem auch der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen, Bieneninstitut Kirchhain, maßgeblich mitwirkt.

Weiterhin werden vom BMELV Forschungsprojekte zur Aufklärung hinsichtlich des möglichen Auftretens des Kleinen Beutenkäfers und der für diesen Fall notwendigen Bekämpfung in Deutschland finanziert.

Im Rahmen des Programms zur Innovationsförderung hat das BMELV eine Richtlinie über die Förderung von Innovationen zur Verbesserung der Tiergesundheit durch Tierarzneimittel bekannt gemacht. Als Gegenstand der Förderung ist die Entwicklung von Tierarzneimitteln zur Bekämpfung des Varraomilbenbefalls und der Nosemose bei Honigbienen ausdrücklich aufgeführt.

In einer weiteren Bekanntmachung sollen auf Basis der modernen Erkenntnisse zu den bedeutenden Bienenkrankheiten innovative Haltungssysteme und Haltungsweisen gefördert werden, die die Gesundheit der Bienen und eine tiergerechte Völkerentwicklung verbessern oder ermöglichen.

Über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe fördert das BMELV verschiedene Projekte, die sich mit den Umweltaspekten der Nutzung von Bioenergie und Biokraftstoffen befassen. So wird etwa der Anbau von neuen Kulturarten geprüft, die zu einer erhöhten Biodiversität führen. Um großflächige Monokulturen zu verhindern, sollen in einem Projekt Empfehlungen erarbeitet werden, welche Energiepflanze aus ökologischer und ökonomischer Sicht zu favorisieren ist, wenn Standort, Fruchtfolge und Anbausystem berücksichtigt werden.

"Insgesamt betrachtet können die Imker und auch die Landwirte in Deutschland in diesem Jahr zufrieden sein, denn es stehen genügend Bienen für die Honigproduktion und damit auch für die Bestäubung der Kulturpflanzen zur Verfügung. Damit sich daran nichts ändert, stehen die Bienen weiterhin im Mittelpunkt unserer Forschung," betonte Müller. (PM)
 
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