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04.04.2016 | 08:45 | Imkerei 

Bienen in Sachen-Anhalt gut durch den Winter gekommen

Nebra (Unstrut) - Sachsen-Anhalts Bienen haben den Winter gut überstanden.

Bienen
Sachsen-Anhalts Bienen haben den Winter gut überstanden - trotz Milben, Spechten und Waschbären. Weil sie im kühlen März aber wenig Nahrung fanden, fürchten die Imker jetzt den Frost. (c) proplanta
Die Hälfte der Imker im Land habe schon Bilanz gezogen, sagte Falko Breuer, der Vorsitzende des Landes-Imkerverbandes in Nebra (Unstrut): Demnach seien etwa 7 Prozent der Bienenvölker gestorben. «Das ist aber normal, weil die Bienen im Winter Krankheiten und Schädlingen fast schutzlos ausgesetzt sind». Im Vorwinter seien fast 18 Prozent der Völker eingegangen. Und im Winter 2011/12 sogar 28 Prozent.

Der größte Feind der Tiere sei die Varroamilbe. Die könne aber eingedämmt werden, wenn die Bienen nach dem Schleudern des letzten Honigs mit Ameisensäure behandelt würden. «Die Bienen können das ab, die Milben nicht», sagte Breuer. Daneben machten den Insekten auch Mäuse, Spechte und zuletzt sogar Waschbären zu schaffen.

Kälte dagegen störe die Tiere im Winter nicht - sehr wohl aber im Frühjahr. So habe der kühle März dazu geführt, dass sich die Bienen nicht richtig entwickelten, weil sie zu wenig Pollen sammeln konnten. Das könnten sie zwar aufholen, so Breuer, aber nur «wenn wir keine Rückschläge durch Frostperioden bekommen».

Damit die Bienen gut gedeihen, fordert der Vorsitzende des Imkerverbands außerdem bienenfreundliche Landwirtschaft: Viele Blumen und wenige oder mit Bedacht eingesetzte Insektizide. Aber auch jeder Gärtner oder Balkon-Besitzer könne helfen, indem er sich für bienenfreundliche Pflanzen entscheide, so Breuer. Dazu gehören, wie eine Broschüre des Bundesministeriums für Landwirtschaft zeigt, Apfel- und Kirschbäume, aber auch Efeu, Löwenzahn, Klee oder Koriander.

Langfristig macht sich Breuer weder um die Honigbienen noch um den Imkernachwuchs große Sorgen: «Die Zahl der Imker und der Bienenvölker steigt seit 2009 langsam, aber stetig». Insgesamt halten nach Breuers Angaben derzeit 1.730 Imker in Sachsen-Anhalt 12.800 Völker der Westlichen Honigbiene. Wirklich gefährdet seien dagegen die etwa 550 mitteleuropäischen Wildbienenarten. Von ihnen sei die Hälfte bedroht: «Da gibt es ein echtes Bienensterben».
dpa/sa
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