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06.05.2014 | 09:14 | Blühstreifenprogramm gestartet 

Bienen sind Niedersachsens wichtigste Nutztiere

Hannover / Celle - Zu einem erstmaligen Informationsbesuch hat das Institut für Bienenkunde (IB) Celle des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) gestern Niedersachsens Landwirtschaftsminister Christian Meyer empfangen.

Bienenschutz
(c) proplanta
Minister Meyer: „80 Prozent der Kulturpflanzen sind auf die Bestäubungsleistung der Bienen angewiesen. Der volkswirtschaftliche Wert der Bestäubungsleistung wird allein in Deutschland auf etwa zwei Milliarden Euro jährlich geschätzt. Die Biene ist das wichtigste Nutztier in Niedersachsen und von hoher Bedeutung für den Ertrag und die Vielfalt an gesunden Lebensmitteln."

Der Minister machte in diesem Zusammenhang auf drei verschiedene Arten von Blühstreifen aufmerksam, die jetzt deutlich zielgenauer wirken können. Außerdem ist mit Einbeziehung der Imker die Anerkennung höherwertiger Blühstreifen mit zusätzlicher Naturschutzeffizienz möglich.

Die Förderung für die Blühstreifen wurde von 540 Euro pro Hektar auf bis 975 Euro massiv angehoben. „Bienen und Blühstreifen sind uns viel Wert", sagte Christian Meyer und hofft auf viele Anträge.

Neu ist ein sogenannter Imkerbonus von 100 Euro für die gute Kooperation von Landwirten mit einem örtlichen Imker. Landwirte, die sich für Umwelt, Klima- und Wasserschutz sowie Artenvielfalt und Landschaftspflege einsetzen, haben noch bis Mitte Mai Zeit, um einen Antrag für die neue Blühstreifenförderung zu stellen.

Das IB Celle ist eines von sechs Instituten des LAVES und ein in Niedersachsen einzigartiges und weit über das Land hinaus bekanntes Kompetenzzentrum für alle Belange der Bienenhaltung und angrenzender Bereiche wie Pflanzenschutz und Landwirtschaft. Zusätzlich zu seinen Untersuchungs-, Forschungs- und Entwicklungstätigkeiten berät das IB Celle die Imker vor Ort. Denn für eine flächendeckende Bestäubung von Blütenpflanzen müssen Bienenvölker und damit auch die Imkereien möglichst gleichmäßig im Land vertreten sein. Die Unterstützung der Imker gehört zu den Kernaufgaben des 1927 gegründeten Bieneninstitutes Celle.

Die Aufgaben des Celler Instituts sind vielfältig. Von der Bienenköniginnenzucht, über die amtlichen Bienenseuchendiagnostik, der Vorbeugung und Behandlung von Bienenkrankheiten bis hin zu Untersuchungen in der Qualitätskontrolle von Honig reichen die Aufgaben.

„Zur Bekämpfung von Bienenkrankheiten wie der Amerikanischen Faulbrut sowie der zügigen Aufdeckung von Bienenvergiftungen durch Pflanzenschutzmittel hat das IB Celle Konzepte entwickelt, die einen Leuchtturmcharakter für andere Bundesländer haben", erläutert Prof. Dr. Eberhard Haunhorst, Präsident des LAVES.

Auch werden im Rahmen von Projekten an den Bienenhaltungsproblemen intensiv geforscht. „Dafür arbeiten wir auch teilweise in enger Kooperation mit anderen Institutionen, wie zum Beispiel den Universitäten Helsinki und Braunschweig, der LUFA Speyer oder IP SYSCON.

Zu den Haltungsproblematiken zählen u. a. der Einfluss von Standortfaktoren - Vergleich von Stadt- und Agrarstandorten -, subletale und chronische Effekte von Pflanzenschutzmitteln, Entwicklung neuer Untersuchungsmethode und Referenzparameter zur Risikobewertung von Pflanzenschutzmitteln, Monitoring zu Bienenkrankheiten, Nutzung von Bienenvölkern im Umweltmonitoring (z. B. Pyrrolizidine, GVO), Entwicklung von internetbasierten Fachinformationssystemen in Kooperation mit IP SYSCON, Bestäubungsmanagement mit Honigbienen inkl. der Nutzung von Bienen als „Flying Doctors"", führt Dr. Werner von der Ohe, Leiter des Instituts, aus. Das IB Celle ist zudem in zahlreichen nationalen und internationalen Gremien vertreten.

Die Imkerei erfährt immer größere Beliebtheit. Insbesondere durch die beständige Zunahme von Freizeit- und Berufsimkern, ist das Bieneninstitut mit seinen Schulungs- und Beratungsangeboten sehr gefragt. Neben der Berufsschule und Kursangeboten im Institut werden auch zahlreiche Fortbildungen und Vorträge in ganz Niedersachsen sowie in den angrenzenden Bundesländern angeboten. Bundesweit ist das LAVES-Institut die einzige Berufsschule für die Ausbildung zum Berufsimker. (PD)
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