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19.04.2011 | 04:51 | Württembergischer Imkertag 2011 

Bienenschutzstrategie für Baden-Württemberg mit integrativem Ansatz

Freudenstadt - "Die Aufgaben, vor denen die Imkerei steht, sind vielfältig: Der allgemeine Gesundheitszustand der Bienenvölker sowie ein verbesserungsfähiges Nahrungsangebot für Bienen und Wildinsekten vor allem in den Sommermonaten sind die großen Themen.

Bienenschutzstrategie

Mit der Ende Februar dieses Jahres vorgestellten Bienenschutzstrategie für Baden-Württemberg hat das Land gemeinsam mit den Imkerverbänden eine sehr gute Diskussionsgrundlage für die Weiterentwicklung des Bienenschutzes und der Imkerei in Baden-Württemberg geschaffen", sagte der Ministerialdirektor im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Dr. Albrecht Rittmann, beim Württembergischen Imkertag am Sonntag (17. April 2011) in Freudenstadt.

"Baden-Württemberg ist traditionell ein Land der Imker und das Rheintal ist die Gegend mit der höchsten Bienendichte in Deutschland. Das Land ist ein verlässlicher Partner der heimischen Imker und unterstützt und fördert diese auf vielfältige Art und Weise", betonte Rittmann. Vor allem, wenn es um einen Ausgleich der vielfältigen Interessen der Gesellschaft an Natur und Umwelt ginge, fänden die Belange der Imkerinnen und Imker stets ein offenes Ohr. "Politik, Verwaltung und Gesellschaft schätzen die Arbeit der Imker sehr. Bienenschutz ist nicht nur Natur- und Umweltschutz, sondern auch Förderung der Landwirtschaft, die dringend auf die Bestäubungsleistung der Honigbiene angewiesen ist", betonte der Ministerialdirektor.

Allerdings müssten die Leistungen der heimischen Imkerei stärker im Bewusstsein der Bevölkerung verankert werden. Nur so lasse sich erreichen, dass die Fördermaß-nahmen zugunsten der Imkerei auf breiter Front mitgetragen würden. Ein sehr schönes Beispiel hierfür seien die in zahlreichen Gemeinden vielerorts sprießenden bienenfreundlichen Blumenwiesen, die bei einer Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger positiv aufgenommen würden, nicht zuletzt auch wegen ihrer positiven Auswirkungen auf die Insekten.

"Wir brauchen mehr blühende und somit bienenfreundliche Land-schaften in Stadt, Feld und Flur. Dies ist auch ein wesentlicher Aspekt unsere Bienenschutzstrategie und daran arbeiten wir", betonte der Amtschef des Landwirtschaftsministeriums. Ein besonderes Augenmerk solle dabei auf eine bienenfreundliche Ausgestaltung der Rohstoffproduktion für Biogasanlagen gelegt werden. "Wir haben unsere Landeseinrichtungen beauftragt, in diesem Jahr mit Versuchen zum An-bau von blühenden Kulturpflanzen zur Nutzung in Biogasanlagen als Alternative zum weitverbreiteten Maisanbau zu beginnen", sagte Rittmann. Die Versuche würden bienenwissenschaftlich begleitet.


Hintergrundinformationen:

Die Imkerei hat in Baden-Württemberg traditionell eine große Bedeutung. Sie ist ein-gebunden in die Bemühungen der baden-württembergischen Land- und Ernährungswirtschaft um die Erzeugung qualitativ hochwertiger und frischer heimischer Nahrungsmittel. Sie trägt außerdem zur Existenzsicherung der in diesem Bereich tätigen Menschen bei und ist zur Gestaltung und Bewahrung der Kulturlandschaft Baden-Württembergs unentbehrlich:

  • Rund 16.500 Hobby- und Erwerbsimker betreuen etwa 142.000 Bienenvölker
  • Jedes fünfte Bienenvolk in Deutschland steht in Baden-Württemberg
  • Im Durchschnitt hält jeder Imker rund 8,5 Bienenvölker
  • Der Pro-Kopf-Verbrauch beträgt derzeit etwa 1,3 Kilogramm Honig
  • Der in Baden-Württemberg verzehrte Honig stammt zu etwa 30 Prozent aus dem Land
  • 95 Prozent werden direkt an den Verbraucher vermarktet
  • Auf ein Bienenvolk entfallen durchschnittlich 25 Hektar (250.000 m²) Landesfläche oder 11,5 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche. (PD)
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