Vor allem zu Silvester ist es in vielen Regionen Tradition, Karpfen auf den Tisch zu bringen. Die Fische werden regional verkauft. Rezepte gibt es viele: gebraten, gedünstet oder auch geräuchert. Eine aufgehobene Schuppe soll Glück bringen. (c) proplanta
Man sei optimistisch, dass das magere Ergebnis von nur 450 Tonnen aus dem Vorjahr übertroffen werde, sagte Lars Dettmann, Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes, auf Anfrage. Noch liegen nach den Angaben aber keine genauen Zahlen vor. Die Arbeiten liefen zum Teil noch, sagte Dettmann. Beim Preis werden keine großen Änderungen zum Vorjahr erwartet.
Bereits das dritte Jahr in Folge sei Wasser in den Teichgebieten durch große Hitze und Trockenheit teils knapp gewesen, sagte Dettmann. Zeitweise konnten die Teichwirte ihre Fische nur noch eingeschränkt füttern, weil das Wasser zu flach gestanden habe. Auch sei in vielen Teichen der Sauerstoffgehalt zu niedrig. «Dort sind dann eher kleinere, weil schlechter gewachsene Fische geerntet worden», sagte er.
Bei guter Wasserversorgung gingen bei den Abfischungen auch stattliche Exemplare in die Netze. Die meisten Fische seien ein bis vier Kilogramm schwer. «Es gibt aber auch kleinere Exemplare», fügte Dettmann hinzu. Gerd Michaelis vom Teichgut Peitz ist zuversichtlich, dass in diesem Jahr jeder seinen Weihnachtskarpfen bekommt. «In einem der vielen Teiche finden wir dann schon noch das passende Exemplar», sagte er.
Fischliebhaber unter den Tieren wie Kormoran, Reiher, Seeadler und Fischotter hatten bei den außergewöhnlich flachen Wasserständen in den Teichen leichtes Spiel. Die so entstandenen Schäden gleicht das Land teilweise aus, um das wirtschaftliche Überleben der
Betriebe und den Fortbestand der Teichgebiete zu sichern. Für Fraßschäden 2019 erhalten die Teichwirte insgesamt rund 420.000 Euro.
Seit mindestens 700 Jahren wird auf dem heutigen Brandenburger Gebiet Teichwirtschaft betrieben. Derzeit haben 23 Unternehmen auf etwa 3750 Hektar eine Karpfenteichwirtschaft. Meist werden Schuppen- und Spiegelkarpfen gezüchtet.