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05.12.2015 | 13:18 | Beweidung von Deichen 

Brandenburgs Schäfer erhalten mehr Geld für Deichpflege

Groß Glienicke - Die Deichpflege durch Schafe wird in Brandenburg künftig besser unterstützt.

Deichpflege in Brandenburg
(c) proplanta
Dafür stellt das Landesamt für Umwelt (LFU) den Schäfern zusätzliche Mittel aus dem Landeshaushalt in Höhe von 368.000 Euro zur Finanzierung der Beweidungskosten an Deichen zur Verfügung, wie Brandenburgs Agrar- und Umweltminister Jörg Vogelsänger am Freitag mitteilte.

Vogelsänger: „Hintergrund ist, dass die Schäfer immer wieder über steigende Kosten der Deichbewirtschaftung, auch in Zusammenhang mit Naturschutzvorgaben, geklagt hatten. Eine Arbeitsgruppe des LFU, die zu Beginn des Jahres gebildet wurde, hat dies geprüft und die tatsächlich entstandenen Kosten analysiert. Im Ergebnis sollen nun höhere Vergütungssätze vertraglich vereinbart werden.“

Die Gewässerunterhaltungsverbände (GUV) werden beauftragt, Verträge nach neuem Muster rückwirkend zum 1. Januar 2015 mit den Schäfern vorzubereiten. Zudem wird den Schäfern eine erschwerte Beweidung durch Naturschutzvorgaben zusätzlich vergütet. Die haushaltsseitige Abwicklung wird das Landesamt für Umwelt übernehmen.

Das Brandenburger Agrar- und Umweltministerium hat 2014 ein Programm zur Unterstützung heimischer Schäfer aufgelegt, das durch die Förderung von Herdenschutzhunden gegen Wolfsangriffe ergänzt werden soll.

In Summe ergeben sich in der neuen EU-Förderperiode 2014 bis 2020 für Brandenburgs Schafhalter abrufbare Fördermittel in Höhe von 28,5 Millionen Euro. Im Vergleich dazu standen in der Förderperiode 2007 bis 2013 18,6 Millionen Euro im Rahmen der Grünlandprogramme zur Verfügung.

Wirtschaftlich machen den Haltern vor allem die schwierigen Rahmenbedingungen beim Absatz von Fleisch und Wolle zu schaffen. So werden selbst Importe aus dem Fernhandel preiswerter angeboten als heimische Produkte.

Landesweit wurden 2014 1.260 Tonnen Lammfleisch erzeugt. Wichtige Einnahmen für die Berufsschäfer sind aber mit 60 Prozent die Direktzahlungen der ersten Säule sowie Zahlungen für Agrarumweltmaßnahmen und Landschaftspflege auf 25.000 Hektar Grünland und Heide.

Weiterhin leisten die Hirten mit ihren Herden einen Beitrag zum Hochwasserschutz durch die Beweidung an Dämmen und Deichen. Laut Landesumweltamt haben Gewässerunterhaltungsverbände 2014 mit Schäfern Verträge für die Deichbeweidung auf insgesamt 1.465 Hektar abgeschlossen. Das Land hat dafür 328.000 Euro bereitgestellt.

Für 2015 liegen die genauen Zahlen zwar noch nicht vor. Sie werden aber erwartungsgemäß auf dem Niveau der Vorjahre liegen, so dass die zusätzlich bereitgestellten Mittel faktisch eine Verdoppelung der Vergütungen bedeuten.
MLUL-Brandenburg
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