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29.05.2014 | 16:16 | Futterakzeptanztest 

Buchweizen für Schweinemast wiederentdeckt

Oldenburg - Schon im Altertum war der Buchweizen in Europa ein verbreitetes Nahrungs- und Futtermittel.

Buchweizen
(c) proplanta
Aus Literaturquellen aus dem 16. Jahrhundert ist bekannt, dass Buchweizen damals auch an Schweine verfüttert wurde. Über die Jahrhunderte hinweg ist dieses Wissen allerdings verloren gegangen.

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen hat aktuell einen sogenannten Futterakzeptanztest durchgeführt. Mit diesem Test sollte untersucht werden, ob sich das Knöterichgewächs als Futtermittel in der Schweinemast eignet.

Für die Studie wurde eine Mastschweinegruppe mit herkömmlichen Futtermitteln gefüttert. Eine Versuchsgruppe erhielt eine Futterration mit einem Anteil von 20 Prozent ungeschältem Buchweizen. Das Ergebnis überraschte. Beide Mastschweinegruppen nahmen mit 2,5 Kilogramm dieselbe Futtermenge am Tag zu sich, nahmen mit 931 Gramm pro Tag identisch zu und verwerteten das Futter gleich gut.

Die Fachleute der Kammer schließen daraus, dass Buchweizen auch Schweinen gut schmeckt. Mittlerweile gibt es sogar Hinweise, dass der Schinken von mit Buchweizen gefütterten Schweinen einen nussigen Geschmack haben soll.

Aus älteren Untersuchungen ist bekannt, dass Milchkühe und Hühner Buchweizen ohne Weiteres aufnehmen und verwerten. Ob die heutigen Schweine mit Buchweizen etwas anfangen können, war bislang nicht bekannt.

Aufgrund seiner hohen Gehalte an gesunden Inhaltsstoffen mit antioxidativem Potenzial gilt Buchweizen als funktionelles Lebensmittel mit gesundheitlichem Zusatznutzen. Die positiven Eigenschaften der Pflanzeninhaltsstoffe und die hohe Eiweißqualität im Buchweizen können auch für die Tierernährung von Nutzen sein.

Besonders für die ökologische Tierhaltung sind Futtermittel mit hochwertigen Eiweißqualitäten von großer Bedeutung. Der alleinige Einsatz von heimischen Eiweißfuttermitteln wie Erbsen und Ackerbohnen reicht häufig für eine optimale Versorgung der Tiere mit Aminosäuren nicht aus. Hier kann unter anderem der Buchweizen mit seiner hohen Eiweißqualität von Nutzen sein.

Die Relation der Aminosäuren untereinander ist bei diesem Knöterichgewächs ähnlich derjenigen bei der Sojabohne, die bekanntlich bevorzugt in der Schweinefütterung eingesetzt wird. (lwk-ns)
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