Wie das
Landvolk Niedersachsen am vergangenen Mittwoch (8.4.) mitteilte, sind zudem die Verkäufe von Kuhfleisch für die Hamburgerfertigung, die stark von Schnellrestaurants nachgefragt werden, eingebrochen. „Das hat zu einem massiven Preisrutsch beim Verkauf von Jungbullen und Kühen geführt“, erklärte der Geschäftsführer der Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG), Dr. Albert Hortmann-Scholten.
So gab laut der VEZG-Notierung der Preis für Jungbullen der Handelsklasse R3 innerhalb weniger Wochen um mehr als 20 Cent nach und lag am Montag vergangener Woche nur noch bei 3,47 Euro//kg Schlachtgewicht (SG). Noch stärker war der
Preisverfall bei Schlachtkühen der Handelsklasse R3 mit 34 Cent auf zuletzt 2,64 Euro/kg SG.
Dem niedersächsischen
Landesbauernverband zufolge ist das für die
Tierhalter nach zwei Dürresommern ein großes Problem, denn die Trockenheit habe dazu geführt, dass viele
Bauern sogar
Grundfutter wie
Silage teuer hätten zukaufen müssen, um ihre Tiere zu füttern. „Wir legen bei jedem Bullen, der im Moment vom Hof geht, 150 Euro dazu“, berichtete der Vorsitzende des Rindfleischausschusses im Landvolk, Martin Lüking. Er habe, wie viele andere spezialisierte Bullenmäster, einen Teil seiner Tiere mit Blick auf das Ostergeschäft gemästet und müsse nun mit den niedrigen Preisen zurechtkommen.
Persönlich sei er enttäuscht, so Lüking, dass die Supermärkte in diesen Zeiten weiterhin mit Lockangeboten für Fleisch werben würden. Auch die
Milchviehhalter, die den Verkauf von Kühen einkalkuliert haben, müssen laut dem Landvolk deutliche Einbußen hinnehmen, denn gerade Kuhfleisch war in der Systemgastronomie wie McDonalds gefragt. Auch der Export von Kuhhälften nach Italien und Spanien sei durch die massiven logistischen Probleme infolge der Corona-Krise komplett zusammengebrochen.