Das geht aus den jüngsten Schätzungen des EU-Dachverbandes der
Mischfutterhersteller (FEFAC) hervor. Demnach dürfte 2020 die Gesamtproduktion um 3 % bis 6 % geringer ausfallen als im Vorjahr. Allerdings gibt es dem Verband zufolge noch zahlreiche Unsicherheitsfaktoren, darunter neben dem Verlauf der Corona-Pandemie auch die Ausbreitung von Tierseuchen.
Den stärksten Produktionsrückgang erwartet
FEFAC mit 5,2 % beim Geflügelfutter. Treibende Faktoren seien neben der Corona-Krise eine Überversorgung mit Geflügelfleisch durch Importe aus Drittländern sowie die Ausbreitung der Vogelgrippe in Mittel- und Südosteuropa und Irland.
Deutlich weniger Futter dürfte dem Verband zufolge auch für Rinder hergestellt werden. Trotz eines trockenen Frühjahrs wird das Minus für 2020 auf 4,1 % veranschlagt, und zwar vornehmlich aufgrund des durch den Wegfall der Außer- Haus-Verpflegung gesunkenen Absatzes von Rindfleisch und Milchprodukten.
Den relativ geringsten Rückgang prognostizieren die Mischfutterhersteller beim Schweinefutter. Erwartet wird eine Abnahme um 2,3 %, womit laut FEFAC der Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt wird. Während einige Länder immer noch mit der Afrikanischen
Schweinepest (ASP) kämpften, hätten andere von weiterhin guten Exportmöglichkeiten nach Asien profitieren können.
Nachfrage 2019 gesunkenBereits im vergangenen Jahr ist dieMischfutterproduktion in der EU leicht zurückgegangen. Nach Angaben von FEFAC wurden 2019 in der Gemeinschaft 163,3 Mio. t
Mischfutter hergestellt; im Vergleich zumVorjahr entsprach das einem Minus von 0,9 %.
Besonders stark war der Rückgang nach Angaben des Verbandes mit 2,2 % beim
Rinderfutter, von dem im vergangenen Jahr 46,7 Mio. t erzeugt wurden. Aufgrund der im Vergleich zum Vorjahr besseren Wetterbedingungen und damit höheren Futtereigenerzeugung sei die Nachfrage gesunken. Auch die Produktion von
Schweinefutter war leicht rückläufig; mit rund 50,0 Mio. t wurden 0,5 % weniger erzeugt als im Vorjahr.
Die Mischfutterhersteller führen das vornehmlich auf die ASP zurück. In Ländern ohne Ausbrüche sei die Nachfrage ungebrochen oder sogar etwas stärker als 2018 gewesen
.Geringfügig steigern konnten die Futtererzeuger ihren Absatz 2019 in der Geflügelwirtschaft. FEFAC zufolge wurden etwa 55 Mio. t
Geflügelfutter hergestellt; das waren 0,1 % mehr als im Vorjahr. Zurückgeführt wird die vergleichsweise schwache Zunahme des Absatzes auf umfangreichere Geflügelfleischimporte sowie Effizienzsteigerungen.