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10.11.2020 | 04:03 | Tierschutz und Gesundheitsvorsorge 

Corona-Virus bei Nerzen: Habeck fordert EU-Verbot für Pelztierhaltung

Berlin / Kopenhagen - Grünen-Chef Robert Habeck hat gefordert, die Pelztierhaltung in der Europäischen Union aus Gründen der Gesundheitsvorsorge und des Tierschutzes zu verbieten.

Habeck fordert Verbot der Pelztierhaltung
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Habeck fordert EU-Verbot für Pelztierhaltung nach Coronavirus-Mutation bei Nerzen in Dänemark. (c) R. Habeck
Anlass ist eine Coronavirus-Mutation bei Nerzen in Dänemark, die bei Menschen nachgewiesen worden ist und laut Behördenangaben Auswirkungen auf mögliche künftige Corona-Impfstoffe haben könnte. «Wir sollten jetzt die Corona-Pandemie nutzen, damit Europa die Pelztierhaltung verbietet», sagte Habeck am Montag nach einer Sitzung des Bundesvorstands der Grünen. «Wir haben andere Möglichkeiten, uns warm anzuziehen, als mit Pelzen rumzulaufen.»

Die Entwicklung in Dänemark sei «absolut besorgniserregend», sagte Habeck. Es sei «grausam, aber notwendig», dass alle Nerze nun getötet würden. «Darüber hinaus wäre es notwendig, dass sich Europa endgültig von der Pelztierhaltung verabschiedet.» In Deutschland gebe es keine Nerzhaltung mehr, aber sie sei nicht verboten, sondern «nur wirtschaftlich gerade nicht angezeigt.»

Ein Sprecher von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, zu der Vermutung, dass in Nerzen neue Virusvarianten generiert würden, gebe es noch keine wissenschaftlichen Belege. Vergangene Woche habe die Virologin Melanie Brinkmann vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung erklärt, dass es momentan als relativ gesichert gelte, dass das Virus nicht stark mutiere und relativ stabil sei.

Die dänische Regierungschefin Mette Frederiksen hatte vorige Woche bekanntgegeben, dass das Virus bei dänischen Nerzen mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe. Aus Sorge vor den Folgen für mögliche Corona-Impfstoffe werden nun alle Nerze im Land getötet. Dänemark ist Weltmarktführer bei der Produktion von Nerzfellen, die unter anderem für Pelzmäntel verwendet werden.
dpa
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