Wie der Bundesverband Rind und Schwein (BRS) am Montag berichtete, wurden von Januar 2015 bis April 2017 Langstreckentransporte aus Deutschland in Nicht-EU-Staaten auch mit Vor-Ort-Audits überprüft. Das Ergebnis war laut BRS, dass den Tieren dabei unnötige Schmerzen, Leiden und Verletzungen erspart blieben.
Als verbesserungsbedürftig stufte die
EU-Kommission jedoch die Notfallpläne der Transportunternehmer ein. Komme es bei Grenzkontrollen zu unvorhergesehenen Verzögerungen, könne häufig nicht für eine ausreichende Bereitstellung von Futter, Wasser und
Einstreu gesorgt werden, hieß es im Bericht. Die deutschen Behörden wurden deshalb aufgefordert, Lösungsvorschläge zu unterbreiten und umzusetzen.
Nach Angaben des BRS hat die Kommission mit der Untersuchung auf Beschwerden von Nichtregierungsorganisationen reagiert, die vor allem die langen Transporte in die Türkei und deren Abwicklung an der EU-Außengrenze wegen Tierschutzverstößen kritisieren. „Bei objektiver Betrachtung der Langstreckentransporte aus Deutschland zeigt sich, dass die deutschen Unternehmen sich an die bestehenden Vorschriften halten“, stellte BRS-Geschäftsführerin Dr. Bianca Lind fest.
Der Schutz der Tiere stehe beim Transport im Mittelpunkt. Die Kommission habe nach Kontrollen in mehreren EU-Mitgliedstaaten hervorgehoben, dass die zusätzlichen länderübergreifenden Verfahren für die amtlichen Tierschutzkontrollen in Deutschland hervorragend seien. Sie eigneten sich, um neben der Transportfähigkeit der Tiere noch viele weitere Anforderungen durch den Amtsveterinär zu überprüfen, erklärte Lind. Sie wies darauf hin, dass hierzulande jeder Langstreckentransport in Nicht-EU-Staaten von Amtsveterinären überwacht und geprüft werde.
Lind äußerte nach den negativen Medienberichten die Hoffnung, „dass wir langsam das Vertrauen in das deutsche System wiederherstellen können“. Für viele Nicht-EU-Staaten sei es wichtig, Zuchttiere zu importieren, um eine nationale
Milchproduktion aufbauen und weiterentwickeln zu können.