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28.05.2017 | 12:29 | Tiergesundheit 

Deutscher Tierarzneimittelmarkt 2016 gewachsen

Hamburg/Bonn - Die Erlöse der Hersteller von Tierarzneimitteln in Deutschland sind im vergangenen Jahr gestiegen.

Tierarzneimittel
Der Umsatz von Tierarzneimitteln legt gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent auf 788 Millionen Euro zu. (c) Budimir Jevtic - fotolia.com
Wie der Bundesverband für Tiergesundheit (BfT) am Dienstag (23.5.) im Rückblick auf seine Mitgliederversammlung am 19. Mai in Hamburg mitteilte, legten die Branchenerlöse 2016 im Vorjahresvergleich um 3,5 % auf 788 Mio. Euro zu. Ein Jahr zuvor waren die Umsätze vor allem durch einen geringeren Antibiotikaverkauf, erstmals seit langem um 1,3 % rückläufig gewesen. Zum Umsatzplus 2016 hätten vor allem Innovationen und das Wachstum am Hobbytiermarkt beigetragen, berichtete BfT-Geschäftsführerin Dr. Sabine Schüller. Sie betonte, dass Innovationen für die Tiergesundheit unabdingbar seien, weshalb sich der Verband für „eine faktenbasierte Regulierung und nachhaltige Innovationskultur“ einsetze.

Nach Angaben der BfT-Geschäftsführerin macht das Hobbysegment mittlerweile 53 % des Gesamtmarktes aus, und es verzeichnete im vergangenen Jahr Impulse durch Produkte zur Anwendung am Ohr, gegen Hautkrankheiten und für das alternde Tier. Am Gesamtmarkt waren laut BfT pharmazeutische Spezialitäten im Vergleich zu 2015 mit einem Erlösanstieg von 3,3 % auf 226 Mio. Euro der wichtigste Umsatzträger. Mit einem Plus von 8,0 % auf 221 Mio. Euro legten die Biologika am stärksten zu; bei Antiparasitika ging es um 1,1 % auf 150 Mio. Euro nach oben.

Der signifikante Rückgang der oralen Antibiotikatherapie bei Nutztieren aus dem Jahr 2015 setzte sich nach Verbandsangaben zuletzt nicht in gleichem Maß fort. Die Umsätze pendelten sich 2016 bei den Antiinfektiva insgesamt auf dem niedrigeren Vorjahresniveau von 151 Mio. Euro ein. Insgesamt war laut Schüller 2016 am Tierarzneimittelmarkt für Nutztiere weiterhin das schwierige Umfeld für die Erzeuger spürbar. Dieses sei durch Preisdruck, Kritik an der Tierhaltung, sich ändernde Verzehrsgewohnheiten und fehlende Planungssicherheit für die Veredlungsbetriebe geprägt gewesen.

BfT für verantwortungsvollen Antibiotikaeinsatz

Für den BfT als Vertreter der Tiergesundheitsindustrie waren nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr die Kontrolle der antimikrobiellen Resistenzentwicklung und die Überarbeitung der regulatorischen Rahmenbedingungen auf nationaler wie europäischer Ebene die dominierenden fachlichen Themen. Hierzu zählten die Überarbeitung der Verordnung über tierärztliche Hausapotheken sowie die EU-Tierarzneimittelgesetzgebung. Diese enthielten Maßnahmenvorschläge zur Kontrolle der Anwendung von Tierarzneimitteln, insbesondere bei Antibiotika.

Schüller stellte diesbezüglich klar: „Unser Verband setzt sich für den verantwortungsvollen Umgang mit Antibiotika bei Tieren ein.“ Bereits eingeführte Maßnahmen in der Tiermedizin sollten dabei zunächst weiter wirken können. Notwendig sei jedoch ein verstärktes gemeinsames Vorgehen von Human- und Veterinärmedizin, um der Herausforderung der Resistenzbildungen effektiv begegnen zu können. Wichtig seien zudem alternative Konzepte, allen voran die Krankheitsprävention durch eine Stärkung des Immunsystems und Schutzimpfungen. „Auch hier sind Innovationen unverzichtbar“, betonte Schüller.

Wie der BfT weiter mitteilte, wurde bei den Vorstandswahlen auf der Mitgliederversammlung Jörg Hannemann vom Unternehmen Virbac Tierarzneimittel GmbH in seinem Amt als Verbandspräsident bestätigt. Weiterhin als Vizepräsident wird Dr. Daniel Sicher von Intervet Deutschland GmbH agieren. Neu in den Vorstand gewählt wurden Stephan-Günther Dolle von Boehringer Ingelheim sowie Dr. Hans Siebenlist von der Chevita GmbH.
AgE
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