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28.06.2009 | 14:36 | Schafzucht 

Die Graue Gehörte Heidschnucke - ein Tier mit Profil

Hannover - Eine erhaltenswerte Rasse ist die Graue Gehörnte Heidschnucke allemal.

Heidschnucke
(c) proplanta
Allein ihr außergewöhnliches Erscheinungsbild durch das graue, zottelige Fell und die großen, gedrehten Hörner machen dieses Tier zu etwas ganz Besonderem. Das finden auch die niedersachsenweit 150 Mitglieder im Verband Lüneburger Heidschnuckenzüchter e.V., die insgesamt 12.000 Tiere ihr Eigen nennen. Mit ihrer Zucht wollen sie diese alte und einst sehr bedeutende Rasse erhalten. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts war die Heidschnucke die wichtigste Tierart im ehemaligen Fürstentum Lüneburg. Mehr als die Hälfte der einst über 600.000 Schafe gehörten dieser alten Landschafrasse an. Damals lieferte das Tier den Menschen Fleisch, Wolle und Dünger. Durch die Konkurrenz der Baumwolle und des mineralischen Düngers verloren Schafe wie Heidschnucken an Bedeutung.

Heute gibt es nach Angaben des Landvolk Pressedienstes in der Lüneburger Heide noch etwa 50.000 Schafe und davon nur noch die etwa 12.000 Heidschnucken der Verbandsmitglieder. Sie erfüllen in erster Linie ihre Rolle als Landschaftspfleger, da sie im Vergleich zu den anderen Schafrassen neben dem Heidekraut auch Birken- und Kiefernsämlinge verbeißen und damit einen großen Beitrag zum Erhalt der Heidelandschaft leisten. Dass es diese Tiere in der Lüneburger Heide überhaupt noch gibt, ist vielen kleinen Schafhaltern zu verdanken, die seit dem Ende der 90er Jahre die Heidschnucke vor dem Aussterben retten. Inzwischen gilt die Schnucke als Touristenattraktion, in der Landschaft ebenso wie auf dem Teller, denn der Erhalt einer Tierart lässt sich am besten durch Nutzung erreichen. Das wildbretartige, fettarme und wohlschmeckende Fleisch ist für Einheimische wie Reisende eine Delikatesse. Das grüne „Heidschnucken-Spezialitäten-Siegel“ an Gaststätten zeigt hungrigen Reisenden, dass dort echtes und hochwertiges Heidschnuckenfleisch angeboten wird.

Für den 9. Juli 2009 lädt der Verband Lüneburger Heidschnuckenzüchter e. V. zum 60. Tag der Heidschnuckenzüchter in Müden/Oertze ein. Halter, Züchter und Freunde der Grauen Gehörnten Heidschnucke können sich auf die Versteigerung der 40 besten leistungsgeprüften Jungböcke freuen. Für weniger Zuchtinteressierte gibt es ein interessantes Rahmenprogramm. Die Tourismusverbände informieren über die Besonderheiten der Heide und die Erhaltenswürdigkeit der Rasse, und in Zusammenarbeit mit der örtlichen Gastronomie werden Spezialitäten und Leckereien aus der Region angeboten. Weitere Informationen erhalten Sie auf: www.heidschnucken-verband.de. (LPD)
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