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01.03.2007 | 12:10 | Nutztiere 

Die Ziege ist der älteste Begleiter des Menschen

Hannover - Ihr Weg führte sie vom Taurus-Gebirge in der heutigen Türkei und den Zagros-Bergen des Irans nach Europa:

Ziegen
(c) proplanta
Als eines der ersten Haustiere erleichterte die Ziege dem Menschen durch Milch, Fleisch und Leder das Überleben. Auch im Jahr 2007 erfreut sich der kecke Vierbeiner nach Umfragen des Landvolks Niedersachsen großer Beliebtheit.

Da die Ziegen in Deutschland seit 1977 nicht mehr der Viehzählung unter-liegen, gibt es über ihren derzeitigen Bestand jedoch nur noch Schätzungen. Während 1977 nur noch 36.000 Tiere gezählt wurden, gibt es nach Auskunft der Landwirtschaftskammer Niedersachsen heute in Deutschland wieder schätzungsweise 125.000 Ziegen.

In Niedersachsen sind bei der Tierseuchenkasse insgesamt 2.564 Halter mit 11.801 Ziegen registriert. Die tatsächliche Anzahl wird jedoch erheblich höher eingeschätzt, da viele Hobbyhalter ihre Tiere nicht melden. Das Zuchtbuch des Landesverbandes Niedersächsischer Ziegenzüchter weist rund 1.000 eingetragene Zuchttiere aus.

Weltweit gibt es ungefähr 130 Ziegenrassen. Die weitaus größte Zahl aller Ziegenrassen werden in den so genannten Entwicklungsländern gehalten, nur knapp drei Prozent des Weltbestandes leben in Europa.

Die Rassen der neugierigen Hornträger lassen sich nach ihrer Nutzungs-richtung in Milch-, Fleisch- und Wollziegen einteilen, wobei auch Zwischenformen vorhanden sind. In Niedersachsen dominieren traditionell die Milchrassen, obwohl die Ziegen auch ein qualitativ sehr hochwertiges Fleisch haben. In Süddeutschland steht Ziegen- oder „Gitzibraten“ deutlich öfter auf dem Speiseplan. Die in Niedersachsen am meisten verbreitete Fleischrasse von insgesamt 16 Rassen ist die Burenziege.

Rund ein Dutzend Vollerwerbsbetriebe und eine Vielzahl Nebenerwerbs-betriebe in Niedersachsen melken vor allem die weiße und die bunte deutsche Edelziege. Rund 700 kg Milch liefert die „Kuh des kleinen Mannes“ pro Jahr.

Die Milch einer Ziege wird in den meisten hofeigenen Käsereien zu 70 kg Schnittkäse verarbeitet. Jeder Betrieb hat sein Geheimrezept und bietet den Käse „natur“, mit Kräutern oder Gewürzen an. Alternativ werden weitere Milchprodukte wie Frischkäse, Butter, Quark, Kefir oder Joghurt hergestellt.

Durch die geringen Ansprüche, die die Ziegen an den Stall und die Fütterung stellen, entstehen für Neueinsteiger meist nur geringe Kosten. Die Ziegen-haltung ist daher eine gute Möglichkeit, in den Nebenerwerb einzusteigen. (LPD)
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