«Mit moderner Technik ist es möglich, den Zustand der Tiere besser zu beobachten», sagte DLG-Präsident Hubertus Paetow der «Neuen Osnabrücker Zeitung» vor Beginn der Nutztiermesse «Eurotier». «Und gerade in der Beobachtung der
Tiergesundheit scheint es ja Probleme zu geben.» Zuvor war bekanntgeworden, dass weitere Kunden nach dem Verdacht auf
Tierquälerei in einem
Schlachthof in Oldenburg die Zusammenarbeit mit dem
Betrieb beendet haben.
Am Freitag hatte Lidl mitgeteilt, alle Lieferanten hätten nach Bekanntwerden der Sachlage versichert, dass sie ab sofort keinerlei
Rohstoffe mehr von dem Schlachthof beziehen würden. Zuvor hatten bereits die Bünting Gruppe und das Unternehmen Frosta ihre Aufträge gestoppt. Auch
Aldi Süd und Aldi Nord reagierten: Sie forderten ihre Lieferanten auf, keine Waren mehr von dem Betrieb zu beziehen. Edeka hat Lieferungen des Betriebes mit Schlachtdatum ab dem 9. November gesperrt.
Paetow sagte der Zeitung, die Branche müsse ihre Prozesse optimieren, dann könnten Tierrechtsaktivisten auch keine Missstände mehr öffentlich machen. «Unser Ziel sollte nicht sein,
Tierrechtler aus den Ställen oder Schlachthöfen fern zu halten. Wir sollten sie mit gutem Gewissen in Ställe und Schlachthöfe einladen können, weil wir wissen, dass sie keine Missstände finden werden», betonte er. Die Agrarbranche fordert härtere Strafen für sogenannte Stalleinbrüche, bei denen Aktivisten mögliche Missstände dokumentieren wollen.