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14.03.2023 | 06:23 | Geflügelpest-Ausbruch 
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Dringender Verdacht auf Geflügelpest in Bayern: 15.000 Puten werden getötet

Ansbach - Wegen des dringenden Verdachts auf Ausbruch der Geflügelpest müssen auf einem Hof in Leutershausen (Landkreis Ansbach) 15.000 Mastputen getötet werden.

Geflügelpest-Ausbruch Bayern
(c) proplanta
Das teilte das Landratsamt Ansbach am Montag mit. Das Veterinäramt sei am Wochenende von Polizei und Tiermedizinern darüber informiert worden, dass auf dem Hof Tiere verendet seien. Daraufhin seien umgehend die notwendigen Schritte eingeleitet worden.

Eine endgültige Bestätigung der Diagnose Geflügelpest des Friedrich-Löffler-Instituts werde in den nächsten Tagen erwartet. Im Umkreis von zehn Kilometern um den Bauernhof in Leutersausen wird eine Sperrzone errichtet, um eine mögliche weitere Ausbreitung der Tierseuche möglichst zu verhindern. Die Geflügelpest werde in Deutschland inzwischen nicht mehr nur von Zugvögeln eingeschleppt, sondern habe sich auch in den hiesigen Populationen verfestigt und trete somit unabhängig von der Jahreszeit auf.

Auch ohne die Keulung, die für den Verlauf des Montags vorgesehen war, wäre den Tieren auf dem Hof der Tod gewiss, sagte der Leiter des Veterinäramtes des Kreises Ansbach, Ralf Zechmeister. «Puten sind noch einmal deutlich empfindlicher als Wassergeflügel und auch die Viruslast kann bei dieser Tierart um ein Vielfaches erhöht sein. Daher ist unser schnelles Eingreifen geboten gewesen, um eine Weiterverbreitung zu verhindern und wirtschaftliche Schäden so weit als möglich zu begrenzen», sagte Zechmeister.

Die Ursache für den Ausbruch der Seuche sei weiterhin unklar. Auf dem betroffenen Bauernhof seien die Vorschriften nach ersten Erkenntnissen eingehalten worden, die baulichen Voraussetzungen seien gut. Nach einer Übergangsphase werde eine Wiederaufnahme des Mastbetriebes möglich. Die Geflügelpest gilt nach bisherigen Erkenntnissen für den Menschen als nicht ansteckend. Dennoch sollten Bürgerinnen und Bürger, die tote Vögel auffinden, diese nicht anfassen und entsprechende Funde den lokalen Behörden melden, warnte das Veterinäramt am Montag.
dpa/lby
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Eckard Wendt schrieb am 14.03.2023 22:10 Uhrzustimmen(2) widersprechen(4)
Wie gut, dass es freilebende Vögel, die sogenannte "Wildvogelpopulation", gibt, der man die Schuld zuweisen kann. Denkbar wäre zumindest auch, dass ein Geflügeltransport mit subklinisch erkrankten Tieren in der Nähe vorbeigefahren ist und Aerosole als Vektoren die Seuche in den Stall brachten. In der Vergangenheit kam es auch immer wieder vor, dass von Stall zu Stall fahrende Berater der "Integratoren" (der das Mastsystem kontrollierenden Firma, die oft alles von der Basiszucht über die Vermehrungsstufe und Mast bis zum Schlachthof und zur Zerlegung im Griff hat) den Erreger übertrugen. Von Besichtigungen im Schweine- und Geflügelbereich weiß ich, wie lax die Desinfektionsmaßnahmen manchmal gehandhabt werden.
Übrigens bedeutet „Keulen“ schon lange nicht mehr „Tötung eines Tieres mit einer Keule“. Da gibt es ein effektiveres Verfahren, bei dem kein Mensch mehr direkt eingreifen muss: Die Tiere werden in einem großen Kasten / Korb mittels Frontlader durch in großen Trichter, der auf einem Container montiert ist, (wie Koks oder Steinkohle) geschüttet. Im Container befindet sich CO2, mit dem die Tiere, so sie nicht schon beim Hinabfallen an Genickbruch gestorben sind, vergast werden. So macht man das auch bei Enten und Gänsen, deren Todesangst sich noch dadurch stark verlängert, weil die Tiere ihre Atmung unterbrechen können.
Wie sagte Schiller noch im „Lied von der Glocke“? „… Doch der schrecklichste der Schreck, das ist der Mensch in seinem Wahn“.
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