Während das Frühjahr vor allem für Bienen in Ostthüringen gut losgegangen sei, habe es in anderen Regionen Anlaufschwierigkeiten gegeben, sagte Karl-Heinz Müller der stellvertretende Vorsitzende des Landesverband Thüringer Imker im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.
«Im Sommer haben einige
Bienenvölker auch gehungert; wegen der Trockenheit haben manche Pflanzen kaum Nektar produziert», so Müller. Allerdings habe es auch Regionen gegeben, in denen sich die Bienen den Sommer über reichlich bedienen konnten. Inzwischen kuscheln sich die Bienen in ihren Stöcken aneinander. «Sie fliegen erst bei Temperaturen etwa über 16 Grad», so Müller.
Die Verbandsmitglieder, die ihre Erträge gemeldet haben, hätten im Durchschnitt etwa 20 Kilogramm Honig pro Bienenvolk gewinnen können. «Die Bilanz liegt somit im unteren Durchschnitt», sagte Müller.
Zum Vergleich: Auch der Deutsche Imkerbund sprach von einer mittelmäßigen Honigernte in diesem Jahr und verwies auch auf die Trockenheit als eine Ursache.
Der Landesverband der Imker habe inzwischen etwa 3.100 Mitglieder. «Und die Zahl steigt ständig», sagte Müller. Vermehrt seien auch Jüngere bei Lehrgängen dabei und immer mehr Menschen aus Städten. Wer sich mit dem Gedanken trägt, mit Imkern zu beginnen, sollte zunächst einen Anfängerkurs machen und einem Imker ein Jahr lang über die Schulter schauen, empfiehlt Müller.
Ein eigenes Volk sollte man sich möglichst auch aus der Region besorgen. «Auf gar keinen Fall sollte man es von irgendwoher karren lassen», mahnte Müller. Die Gefahr sei zu groß, dass damit für die Bienen gefährliche
Parasiten oder Krankheitserreger eingeschleppt werden können.
Müller verwies etwa auf den Kleinen Beutenkäfer. Dieser dringt in Bienenstöcke ein und legt dort Eier ab. Die
Larven fressen laut Friedrich-Loeffler-Institut Bienenbrut, aber auch
Pollen, Honig und Wachs.