Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
07.02.2013 | 07:22 | Fischereireform 

EU-Parlament beschließt Ende der Überfischung

Straßburg - Das EU-Parlament setzt sich dafür ein, dass die Meere nicht mehr geplündert werden. Seit Jahren wird versucht, den Fischfang mit Quoten zu beschränken. Jetzt soll eine grundlegende Reform neue Perspektiven bieten.

Heringe
(c) proplanta
Das EU-Parlament hat in einer einschneidenden Reform der EU-Fischereipolitik für einen Stopp der Überfischung gestimmt. Die EU-Länder werden nach dem Votum der Volksvertretung vom Mittwoch ab 2015 zu einer nachhaltigen Fischerei verpflichtet. Das bedeutet, dass nur soviel Fisch gefangen werden darf, wie nachgewachsen ist. Allerdings ist diese Abstimmung des Parlaments noch nicht endgültig. Mit den EU-Regierungen muss noch verhandelt werden.

Verboten werden auch verschwenderische Rückwürfe. Fast ein Viertel der gefangenen Fische (1,9 Millionen Tonnen pro Jahr) wird tot oder lebendig ins Meer zurückgeworfen, weil die Fische keinen Handelswert haben, oder um Quoten einzuhalten. So sollen sich die stark verringerten Fischbestände bis 2020 erholen können.

Für die Berichterstatterin des Parlaments und SPD-Abgeordnete Ulrike Rodust war dies ein «historischer Tag für unsere Meere». Mit dem Abstimmungsergebnis sei sichergestellt, «dass es eine ehrgeizige Reform der Fischereipolitik geben kann». Die Reform soll ab 2014 in Kraft treten. Nach Kommissionsangaben sind fast 70 Prozent der Fischbestände in der EU zur Zeit überfischt.

Die größten Fischfang-Nationen in Europa sind Dänemark, Spanien, Großbritannien und Frankreich -. in dieser Reihenfolge. Rodust lehnte eine klare Trennung von Gegner- und Befürworter-Ländern der Reform ab. Auch in Spanien und Portugal gäbe es Anhänger einer nachhaltigen Fischerei-Politik, sagte sie. Nach dieser Abstimmung steht ein Trialog mit der EU-Kommission und den EU-Regierungen an, um über die strittigen Punkte zu verhandeln. Rodust meinte, die Gespräche dürften mindestens sechs Monate dauern.

Der Deutsche Fischerei-Verband hat die Entscheidung in Straßburg begrüßt. «Durch die Reduzierung der Flottenkapazitäten konnte der Anteil der überfischten Fischbestände im Nordostatlantik in den letzten sechs Jahren bereits von 94 auf 47 Prozent reduziert werden, sagte der Geschäftsführer des Verbands Peter Breckling. «Im vergangenen Jahr konnte die Gesamtfangmenge für viele Bestände bereits wieder angehoben werden. Auch 2013 setzt sich dieser positive Trend fort». (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Weniger Heringe in westlicher Ostsee als gedacht

 Besserer Schutz für die Ostsee in Schleswig-Holstein ohne Nationalpark

 WTO-Konferenz: Fischereiabkommen gescheitert

 WWF fordert ambitioniertes Fischereiabkommen

 Wandernde Tierarten sollen besser geschützt werden

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken