Zwar gibt es weiterhin ausreichend schlachtreife Tiere, doch konnten wegen der zuletzt höheren Schlachtaktivitäten Überhänge abgebaut werden. „Die Schlachtschweine drücken nicht mehr“, hieß es bei Marktteilnehmern.
Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) sprach von ausgeglichenen Angebots- und Nachfrageverhältnissen am
Schlachtschweinemarkt und beließ ihre Leitnotierung am Mittwoch (16.11.) mit 1,90 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) unverändert. Im Gegensatz zu den Vorwochen drängte die Schlachthofseite dem Vernehmen nach auch nicht mehr auf eine sinkende Notierung.
Die wieder etwas freundlichere Lage wurde laut Analysten durch ein belebteres Fleischgeschäft ermöglicht. Das Kaufinteresse sei bei allen Fleischartikeln gestiegen, wobei das Weihnachtsgeschäft seine Schatten vorauswerfe, hieß es. Ähnlich war die Situation in Österreich. Nachdem sich wochenlang der Warenstrom zäh durch die
Wertschöpfungskette geschoben habe, komme nun etwas mehr Schwung in die Geschäfte, berichtete der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV).
In Österreich konnte der nach den Feiertagen entstandene Schweinestau deutlich abgebaut werden. In einigen Regionen ist er ganz verschwunden. Der VLV-Leitpreis blieb mit 1,99 Euro/kg SG stabil. In Dänemark zahlt
Danish Crown seinen Schweinelieferanten ebenfalls unverändertes Geld für ihre Tiere. Die belgische Danis-Gruppe hob zuletzt ihren Ankaufspreis für Schlachtschweine sogar um 1 Cent/kg Lebendgewicht (LG) an. Auch in den Niederlanden stieg die Notierung an der von Händlern betriebenen Beurs 2.0 um 1 Cent/kg SG.
Teure Schweine in SpanienIn Frankreich war das Schweineaufkommen bei zunehmenden Schlachtgewichten Mitte November nach den feiertagsbedingten Schlachtausfällen recht groß. Dennoch konnte sich die maßgebliche Notierung am Marché du Porc Breton mit einem moderaten Rückgang von 0,3 Cent auf 1,808 Euro/kg SG im Vorwochenvergleich knapp behaupten.
Vergleichsweise gering fiel zuletzt auch der Notierungsrückgang am spanischen Mercolleida mit 0,5 Cent auf 1,64 Euro/kg LG aus. Das Lebendangebot war dort weiter nur knapp bedarfsdeckend. Einige
Schlachtunternehmen würden gerne ihre nicht voll ausgelasteten Kapazitäten stärker nutzen, um Kosten zu sparen. Allerdings ist laut Berechnungen des Mercolleida der
Einstandspreis für Schlachtschweine in Spanien immer noch höher als bei Wettbewerbern in der EU.
So sollen laut einer Vergleichsrechnung die Schlachtbetriebe in Frankreich die Schweine um rund 6 Cent/kg LG günstiger einkaufen; in Deutschland sollen es 15 Cent und in Dänemark sogar 18 Cent sein. Noch höhere Preise werden derzeit wohl nur in Italien gezahlt. Dort gab die Leitnotierung im
Schnitt um 1,7 Cent nach und lag für vertragsungebundene Tiere mit einem Gewicht zwischen 160 kg bis 176 kg bei 1,912 Euro/kg LG.
EU-Durchschnittspreis knapp behauptetIn der Woche zum 13. November tendierten die
Schlachtschweinepreise in der EU knapp behauptet. Nach Angaben der Brüsseler Kommission wurden für Tiere der Handelsklasse E im Mittel aller Mitgliedstaaten 197,62 Euro/100/kg SG gezahlt; das waren 0,24 Euro oder 0,1 % weniger als in der Vorwoche. Im Vorjahresvergleich errechnete sich ein deutliches Plus von 69,10 Euro/100 kg SG beziehungsweise 53,8 %.
In der Berichtswoche mussten laut Kommission die
Mäster in Frankreich mit 2,9 % den größten Preisrückgang verkraften. Geringer fielen die Abzüge in einer Spanne von 0,4 % bis 1,3 % in Deutschland, Ungarn, Kroatien, Lettland, der Slowakei und Portugal aus. Weitgehend unverändert blieben die Preise für
Schlachttiere in Bulgarien, Rumänien, Dänemark, den Niederlanden und Schweden.
Der Kommission wurden jedoch aus einigen Ländern auch moderat steigende Notierungen gemeldet. So verteuerten sich die Schlachtschweine im Einkauf in Spanien, Tschechien, Belgien Litauen, Slowenien und Polen zwischen 0,5 % und 1,1 %.
AgE