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17.07.2021 | 13:05 | Afrikanische Schweinepest 

Entwicklung eines Schweinepest-Impfstoffs wird Jahre dauern

Greifswald - Das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit hält einen Impfstoff gegen die Afrikanische Schweinepest (ASP) in einigen Jahren für denkbar.

Impfung für Hausschweine?
Expertin: Impfstoff-Entwicklung gegen Schweinepest dauert noch Jahre. (c) proplanta
«Wir arbeiten an einem Impfstoff, aber das ist ein schweres und kompliziertes Geschäft», sagte die Leiterin des ASP-Referenzlabors am Friedrich-Loeffler-Institut, Sandra Blome, der «Märkischen Allgemeinen» (Samstag). Das Virus sei sehr komplex.

«In China werden Impfstoffe erprobt, die aber leider zum Teil beträchtliche Nebenwirkungen haben oder nicht gut wirken. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir einen Impfstoff bekommen werden, aber das wird noch ein paar Jahre dauern.» Dann würden Wildschweine geimpft, nicht Hausschweine.

Die hochinfektiöse Tierseuche, die für Menschen ungefährlich ist, hat erstmals in Deutschland auf Hausschweine übergegriffen. In Brandenburg verendete eine Sau in einem Bio-Betrieb mit 200 Tieren in Neiße-Malxetal südöstlich von Cottbus, in Letschin nördlich von Frankfurt (Oder) ist eine Kleinhaltung mit zwei Schweinen betroffen.

Der erste Ausbruch in Deutschland wurde bei einem Wildschwein im September 2020 offiziell festgestellt, bereits im Juli 2020 sollen aber schon Tiere verendet sein. Die Brandenburger Landesregierung geht unter Berufung auf Experten bisher davon aus, dass das Virus über Wildschweine aus Polen eingeschleppt worden sein könnte.

Nach Ansicht von Virologin Blome haben sich etwa Sperrzonen ausgezahlt. «Die Maßnahmen funktionieren, bis jemand einen Fehler macht», sagte Blome. Der Ausbruch war nach ihren Angaben zu erwarten.

«Wenn man die perfekte Biosicherheit in den Betrieben hätte, könnte man alle Hausschweinbestände schützen.» Das Virus sei sehr lange überlebensfähig, der Erreger sei aber nicht so ansteckend wie die Maul- und Klauenseuche. Rein von der Lebensmittelhygiene stünde nichts dem entgegen, das Fleisch infizierter Schweine zu essen, sagte sie.

Doch aus Gründen der Tiergesundheit ist es verboten, das Fleisch von Wildschweinen und Hausschweinen aus Schutzzonen um einen Ausbruchsort herum in den Handel zu bringen. Denn virushaltiges Fleisch könnte die Seuche weiterverbreiten - zum Beispiel durch falsche Entsorgung.
dpa
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