Es ist der erste Vogelgrippe-Ausbruch bei Nutzgeflügel in Mecklenburg-Vorpommern in diesem Jahr. Wie ein Sprecher des Landkreises mitteilte, verendeten in kurzer Zeit zahlreiche Hühner, Enten und Gänse. Bei Tests wurde das hochpathogene Influenzavirus des Subtyps
H5N5 festgestellt. Der Erreger war auch schon bei Wildvögeln nachgewiesen worden, die in der vergangenen Woche im Zuge des Wildvogelmonitorings auf der Insel Rügen erlegt worden waren.
Der Landkreis Vorpommern-Rügen hat dem Sprecher zufolge den Tierbestand gesperrt und einen Sperrbezirk eingerichtet, der die Gemeinde Zingst umfasst. Zudem wurde ein Beobachtungsgebiet ausgewiesen, zu dem mehrere umliegende Gemeinden gehören. Tierhalter im Sperrbezirk sind verpflichtet, die Ein- und Ausgänge zu den Geflügelhaltungen gegen unbefugtes Betreten zu sichern sowie Gerätschaften oder Fahrzeuge, die in der Geflügelhaltung eingesetzt werden, regelmäßig zu reinigen und zu desinfizieren. Der Handel mit lebenden Vögel,
Geflügelfleisch und Eiern ist eingeschränkt.
Im Nachbarland Schleswig-Holstein war das Vogelgrippevirus bereits am 5. November in einer ersten Nutztierhaltung festgestellt worden, auf einem Hühnerhof auf der Hallig Oland. In Mecklenburg-Vorpommern wurde der
Vogelgrippe-Erreger bisher bei 25 Wildvögeln auf der Insel Rügen nachgewiesen. In mehreren Regionen des Landkreises war bereits eine Stallpflicht für Hausgeflügel verhängt worden. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) warnte seit Anfang Oktober vor dem Ausbruch der Tierseuche, die vor allem für Wassergeflügel und Greifvögel, unter Umständen aber auch für den Menschen gefährlich ist.