«Ich persönlich würde unnötige Reisen in die Gegenden, in denen sich die Krankheit häuft, vermeiden, um das Risiko einer Ansteckung sowie der Verbreitung der Krankheit zu verringern», sagte Vassiliou in einer Videobotschaft am Montag in Brüssel. Zudem sollten Reisende, die unter den bekannten Symptomen leiden, sich sofort ärztlichen Rat einholen. Die
Schweinegrippe werde mit Sorge betrachtet, da sie schnell zu einer «internationalen Herausforderung» werden könne, betonte die Kommissarin.
Der amtierende Direktor der US-Gesundheitsbehörde CDC, Richard Besser, wandte sich derweil gegen die EU-Warnung vor Reisen in die USA. Das sei nicht angebracht, sagte Besser am Montag dem Sender CNN mit Hinweis darauf, dass bisher alle 20 bestätigten Schweinegrippefälle in den USA mild verlaufen seien. Alle Erkrankten seien genesen, und nur einer von ihnen habe im Krankenhaus behandelt werden müssen. Auch trotz des bestätigten Falles in Spanien will die Kommission jedoch bisher keine offizielle Reisewarnung herausgeben. «Kein EU-Land steht unter einem höheren Risiko als die anderen» betonte EU-Gesundheitsexperte Robert Madelin.
Generell müsse der Gefährlichkeitsgrad der Krankheit noch eingehend untersucht werden, sagte Madelin. Das Virus stehe jedoch nicht mit der Nahrungskette in Zusammenhang, betonte der Experte. «Ich habe erst gestern ein wunderbares Schweinefilet gegessen, und ich kann das jedem nur empfehlen.»
EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso teilte mit, man werde mögliche Gefahren auswerten und dann über die weitere Vorgehensweise zusammen mit den Mitgliedstaaten entscheiden. Derzeit arbeitet nach Kommissionsangaben ein Expertenteam an einem Leitfaden, darin enthalten seien unter anderem Empfehlungen für Reisende. (dpa)
