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27.06.2008 | 04:45 | Rinderbestände 

EU-Landwirte stockten Rinderbestände wieder auf

Hannover - Die Rinderbestände in der EU haben sich nach einem langen Rückgang in 2007 wieder stabilisiert.

Rinderbestandsdaten 2007
(c) proplanta
Der Landvolk-Pressedienst zitiert Zahlen des Statistischen Amtes der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat), wonach die Landwirte in den 27 EU-Mitgliedstaaten im Dezember 2007 insgesamt 88,75 Mio. Rinder hielten. Das waren rund 288.000 Tiere oder 0,3 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Die Entwicklung der Rinderbestände war allerdings innerhalb der EU sehr unterschiedlich. Den größten Rinderbestand zählten die Statistiker nach wie vor in Frankreich, wo mit 19,12 Mio. Rindern rund 1,2 Prozent mehr gehalten wurden als im Jahr zuvor. Erst mit deutlichem Abstand folgten die Landwirte in Deutschland, die mit 12,61 Mio. Rindern ihren Bestand leicht um 0,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr abstockten. Ihre Kollegen in Großbritannien reduzierten die Zahl ihrer Tiere sogar um 2,5 Prozent auf 10,08 Millionen.

Dagegen wuchs der Bestand in Italien um 3,7 Prozent auf 6,58 Mio. Tiere und in Spanien um 3,6 Prozent auf 6,41 Mio. Rinder. In Irland zählten die Statistiker demgegenüber mit 5,9 Mio. Rindern gegenüber dem Vorjahr 1,7 Prozent weniger Rinder, während die polnischen Landwirte ihre Herden um 2,4 Prozent auf 5,41 Mio. Rinder aufstockten. Deutlich wuchsen auch die Bestände in den Niederlanden, und zwar um 4,0 Prozent auf 3,82 Mio. Tiere, während die Landwirte in Belgien ihre Herden um 1,3 Prozent auf 2,57 Mio. verkleinerten und die Bauern in Dänemark um 2,2 Prozent auf 1,54 Mio. Tiere abstockten.

Ein Großteil des Bestandes, nämlich 75,36 Mio. Rinder, entfiel damit nach wie vor auf die alte Fünfzehnergemeinschaft. In den vergangenen Jahren war die Rindfleischerzeugung der EU ständig gesunken und hat zuletzt den Eigenbedarf nicht mehr gedeckt. Erstmals seit etlichen Jahren wurden die Rinderbestände 2007 aber nicht mehr abgestockt. Die Landwirte haben jedoch vorwiegend ihre Mastrinderbestände aufgestockt, während die Zahl der Milchkühe trotz der im vergangenen Jahr zeitweise stark angestiegenen Milchpreise weiter gesunken ist.

In den 27 Mitgliedsländern wurden Ende 2007 insgesamt 24,15 Mio. Milchkühe gehalten, das waren 151.000 Tiere oder 0,6 Prozent weniger als im Dezember des Vorjahres. In Deutschland, dem größten Milcherzeuger der EU, erweiterten die Milchviehhalter jedoch ihre Herden moderat, und zwar um 0,2 Prozent oder 10.000 Tiere auf 4,06 Mio. Milchkühe. Für eine Aufstockung ihrer Milchkühe haben sich darüber hinaus nur die Milcherzeuger in Polen, Italien und den Niederlanden entschieden. Während die Zahl der Milchkühe in Polen um 1,5 Prozent auf 2,7 Mio. stieg, stockten die Erzeuger in den Niederlanden sogar um 3,3 Prozent auf 1,5 Mio. Kühe auf. In Italien wurden im Dezember 2007 mit 1,8 Mio. Milchkühen rund 1,8 Prozent mehr gezählt als im Jahr zuvor. In allen anderen EU-Ländern ist die Zahl der Milchkühe, teilweise sogar deutlich, erneut zurückgegangen. (LPD)
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