Während es in Italien und Belgien zu leichten Korrekturen nach unten kam, mussten Schlachtbetriebe in Frankreich und Dänemark die Tiere teurer bezahlen. Die größte Gruppe bildeten allerdings die Staaten mit unveränderten Preisen; dazu gehörte auch Deutschland.
Die Vereinigung der
Erzeugergemeinschaften für
Vieh und Fleisch (VEZG) ließ ihre Leitnotierung mit 1,50 Euro/kg Schlachtgewicht (SG) am Mittwoch (14.4.) unverändert. Zwar gab es ihr zufolge immer noch leichte Angebotsüberhänge infolge der fehlenden Schlachttage an Ostern, doch dürften sich diese laut Marktbeobachtern rasch abbauen.
Der Fleischabsatz wurde weiterhin als ruhig beschrieben, weshalb der Bedarf an Schlachttieren verhalten ausfiel. Die Hoffnungen ruhen jetzt auf steigenden Temperaturen und vermehrten Grillaktivitäten; zudem dürfte die einsetzende
Spargelsaison den zuletzt schwächelnden Schinkenabsatz beleben. Als ausgeglichen wurde der Lebendmarkt in Österreich beschrieben.
Der Verband landwirtschaftlicher Veredlungsproduzenten (VLV) ließ seine Preisempfehlung mit 1,62 Euro/kg SG ebenfalls stabil. Auch die
Schlachtschweinenotierungen in den Niederlanden tendierten seitwärts. In Spanien waren am Lebendmarkt noch einige Überhänge aus der Osterzeit zu verzeichnen, und die Schlachtgewichte sind dort gestiegen.
Nach Angaben des Mercolleida war das Schweineangebot tendenziell aber immer noch nicht bedarfsdeckend, doch die Lücke fiel kleiner aus. Ungeachtet dessen blieb die Notierung in Lleida mit 1,46 Euro/kg Lebendgewicht (LG) die dritte Woche in Folge unverändert. Zuvor war sie im bisherigen Jahresverlauf um 33 % gestiegen. Preisdämpfend wirkte laut den spanischen Analysten auch, dass die Verkaufspreise für
Schweinefleisch im Chinaexport zuletzt um 50 Cent/kg gefallen sind. Dies sei vor allen eine Folge der niedrigeren
Schlachtschweinepreise in der Volksrepublik und der preisgünstigen Offerten aus Brasilien.
Weniger Schweine in FrankreichIn Italien ging dagegen die nationale Leitnotierung im Vorwochenvergleich um 1,1 Cent/kg Lebendgewicht (LG) zurück. Die Zeit nach Ostern sei stets von einem schwachen Schweinefleischkonsum und einem wachsenden Lebendangebot geprägt, erläuterten Experten. In Belgien senkte die Danis-Gruppe ihre Schlachtschweinenotierung um 2 Cent/kg LG aufgrund des umfangreicheren Schweineangebots.
Anders sah die Lage in Frankreich aus. Dort setzte sich der Preisanstieg fort: Am Marché du Porc Breton (MPB) gewann die Notierung im Vorwochenvergleich 3,2 Cent hinzu und kletterte - ohne Berücksichtigung von Zuschlägen - auf 1,429 Euro/kg SG. Das Angebot an Schlachtschweinen und deren Gewichte seien rückläufig, was die Erzeuger bei der Auktion in eine bessere Position gebracht habe. Laut MPB blieben bei der Versteigerung am vergangenen Donnerstag jedoch 2.355 Schweine unverkauft, da den anbietenden Erzeugergruppen der Preis zu niedrig war.
In Dänemark konnten sich die
Mäster von
Danish Crown über eine Erhöhung des Auszahlungspreises um umgerechnet 4 Cent auf 1,45 Euro/kg SG freuen. Starke Exporte nach Asien und insbesondere China sowie stabile Fleischverkäufe in Europa hätten dies möglich gemacht, berichtete der Fleischkonzern. Dank der hohen Flexibilität in den Schlachthöfen könnten die Produktion und die Verpackungskapazität sehr schnell an die unterschiedliche Nachfrage auf den verschiedenen Märkten angepasst werden.
EU-Preise gut behauptetIn der Woche zum 11. April hatten sich die Schlachtschweinepreise in der EU gut behaupten können. Nach Kommissionsangaben wurden Tiere der Handelsklasse E im
Schnitt der 27 Mitgliedstaaten mit 157,13 Euro/100 kg abgerechnet; das waren 0,53 Euro oder 0,3 % mehr als in der Vorwoche. Zum moderaten Plus trug bei, dass die die Erzeuger in Finnland, Polen und Frankreich zwischen 1,2 % und 1,4 % mehr Geld für ihre Tiere erhielten.
Überboten wurde dies nur von einem Anstieg um 2,4 % in Estland. Zudem legten die Auszahlungspreise der
Schlachtereien in Dänemark und Schweden um jeweils 0,9 % zu. Weitgehend unverändert bezahlt wurden hingegen die schlachtreifen Tiere, die in Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Österreich, Spanien und Portugal an die Schlachthöfe geliefert wurden. Deutlichere Preisabschläge für Schlachtschweine wurden mit 1,4 % aus Italien und mit 2,0 % aus Litauen gemeldet. Am stärksten fiel die Notierung laut Kommission mit 2,9 % in Rumänien.