«Schuld daran ist das frühe Trachtende», sagte Stefan Berg vom Fachzentrum
Bienen im unterfränkischen Veitshöchheim am Montag in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Die Blütezeit habe in diesem Jahr genauso schlagartig geendet, wie sie begonnen hatte. Hinzu komme, dass der Wald nicht «gehonigt» habe: Der starke Regen habe die Blattlaus-Ausscheidungen, die normalerweise von den Bienen gesammelt werden, von den Tannen und Fichten gewaschen.
Deshalb gebe es dieses Jahr fast keinen Waldhonig.
Die Imker hätten daher diesen Sommer früher als gewöhnlich damit begonnen, Zuckerwasser zuzufüttern. «Normalerweise wird erst ab August etwas zugegeben», sagte Berg. Dieses Mal versorgten die Imker schon seit Juli ihre Tiere mit extra Nahrung. Warnungen von Imkern, die Tiere würden ohne die Zusatznahrung verhungern, bezeichnete der Biologe aber als «populistisch». Schließlich seien es die Imker, die den Tieren ihre Vorräte aus den Stöcken nähmen.
Richtig sei aber, dass Honigbienen seit längerem immer weniger Blütennektar fänden. «Das Blühangebot nimmt stetig ab», erklärte Berg. Viele Wiesenblumen fielen der landwirtschaftlichen Nutzung zum Opfer. Inzwischen gebe es aber Programme, um einer Nahrungsverknappung der Bestäuber entgegenzuwirken. Nach Angaben des Experten gibt es in Bayern knapp 28.000 Imker mit rund 270.000 Bienenvölkern, bundesweit sind es etwa 900.000 Bienenstöcke. (dpa)