Naturbesucher sollten aufmerksam sein und Hasen mit Krankheitssymptomen melden, sagte ein Sprecher der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz am Mittwoch. Auch Menschen könnten sich infizieren.
«Im Gegensatz zu gesunden Feldhasen zeigen an Hasenpest erkrankte Tiere in der Regel kein typisches Fluchtverhalten, sondern lassen Menschen scheinbar ohne Scheu an sich herankommen. Man darf dennoch keinesfalls die Tiere anfassen», sagte die Leiterin der
Veterinärbehörde, Gertrud Klumpp. Menschen könnten sich über offene Wunden, Schleimhäute, die Bindehaut der Augen oder durch Einatmen von erregerhaltigem Staub anstecken.
Die Krankheitssymptome seien ähnlich wie bei einer Grippe: Fieber, Abgeschlagenheit, geschwollene Lymphknoten, Übelkeit und Durchfall. Laut dem
Landesuntersuchungsamt stehen die Heilungschancen sehr gut, wenn die Krankheit frühzeitig diagnostiziert und mit
Antibiotika behandelt wird.
«Wird sie dagegen nicht erkannt und behandelt, wird es problematisch», sagte ein Behördensprecher. Das Robert Koch-Institut gehe in solchen Fällen von einer Sterblichkeit der Patienten von mehr als 30 Prozent aus. In Rheinland-Pfalz haben sich laut Landesuntersuchungsamt seit 2014 16 Menschen infiziert.
Laut einem Sprecher des Landesjagdverbandes kommt die Hasenpest immer mal wieder vereinzelt vor. Erst Anfang Mai hatte es zwei Fälle in Rheinhessen gegeben. Außer der Reihe bejagt werden die Tiere nun nicht. Spaziergänger sollten keine Tiere anzufassen, Hunde fernhalten und auffällige Tiere dem Veterinäramt der Kreisverwaltung melden.