Wie der
Landesbauernverband am Montag in Neubrandenburg mitteilte, könnten die
Betriebe ihre Ställe bei Bedarf derzeit gar nicht so einfach erweitern, da Baurecht und Bundesimmissionsschutzgesetz dies oft verhinderten. An diesem Freitag soll im
Bundesrat voraussichtlich wieder über einen neuen Entwurf für den Ausstieg aus der sogenannten Kastenhaltung für
Sauen abgestimmt werden.
Anfang Juni war ein Kompromissvorschlag noch vertagt worden. Die
Sauenhalter fordern eine Lösung, denn mit der seit Jahren bestehenden Unsicherheit könne die Branche nicht länger wirtschaften, heißt es.
«Damit die Sauenhaltung in
MV eine Zukunft hat, müssen Landwirte endlich Planungssicherheit bekommen», erklärte der Präsident des Landesbauernverbandes Detlef Kurreck vor der ausstehenden Bundesrats-Entscheidung zur Änderung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung.
Laut Verband sollen Kastenstände - innerhalb von Übergangsfristen - so gebaut sein, dass sich die Muttertiere seitlich ausstrecken können, ohne anzustoßen. Diese Stände waren entwickelt worden, damit die schweren Sauen beim Hinlegen nicht ihre Ferkel erdrücken.
Zudem sollen die sogenannten Abferkelbuchten vergrößert werden. Dazu seien bei gleicher Tierzahl Umbauten nötig, die laut Verband mit allen Genehmigungsverfahren bis zu zehn Jahre dauern könnten. Wenn man solche Regelungen will, müsse man aufpassen, dass die Betriebe das auch überleben können, erklärte der Sauenhalter und Fachausschuss-Vorsitzende beim
Bauernverband, Stefan Wille-Niebur. Im Konkurrenzkampf auf dem europäischen Markt könnten immer mehr Sauenhalter im Nordosten sonst aufgeben.
In Mecklenburg-Vorpommern halten etwa 85 Betriebe jeweils zwischen 100 und 10.000 Muttertiere, was insgesamt 82.000 «produktive Sauen» bedeute. In Dummerstorf bei Rostock läuft auch ein Forschungsprojekt dazu.