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09.10.2015 | 00:06 | Speisefischproduktion 

Fische aus Aquakultur immer beliebter

Freising-Weihenstephan - Seit Jahren steigt weltweit die Nachfrage nach Fischen und Fischprodukten stetig an. Während die marine Fischerei stagniert bzw. sogar zum Teil rückläufig ist, verzeichnet die Aquakultur – das ist die Aufzucht von Fischen und anderen Wassertieren – einen rasanten Anstieg.

Speisefischproduktion in Bayern
(c) proplanta
Aquakultur gilt als der weltweit am stärksten wachsende Sektor in der Nahrungsmittelerzeugung. In Europa hat in den vergangen Jahren insbesondere die Lachsproduktion in Norwegen, Schottland und Irland zugenommen. Spanien, Türkei, Frankreich, England und Italien produzieren hauptsächlich Arten im Süßwasser.

Deutschland rangiert mit 25.300 t in Europa im Mittelfeld. Die wichtigste Fischart in der deutschen Aquakultur ist die Regenbogenforelle, gefolgt von Saiblingen und Karpfenartigen.

Die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) beschäftigt sich am Institut für Fischerei intensiv mit dem Thema heimischer Fisch und untersucht frühzeitig, mit welchen Verfahren und welchen Tiere z.B. die Aquakultur in Bayern vielversprechende Ergebnisse liefern kann.

Die hierzulande erzeugten Süßwasserfische sind von besonders hoher Qualität, zumal sie regional unter hohen Umweltstandards in artgerechten Aufzuchtverfahren produziert werden. In Bayern und Baden-Württemberg wachsen Forellenarten und Saiblinge in durchflossenen Teichen und Rinnen mit besonders sauberem Quell- oder Bachwasser heran.

Die zweite wichtige Form der Aquakultur ist hierzulande die Karpfenteichwirtschaft, die insbesondere in Franken und der Oberpfalz mit Jahrhunderte Jahre alten Teichen, zu finden ist. Hier wachsen die Karpfen besonders naturnah heran, sie fressen hauptsächlich die sog. Naturnahrung (d.h. Kleintiere) sowie andere natürliche Nahrungsquellen, wie regional erzeugtes Getreide.

Die in Aquakultur erzeugten Süßwasserfische tragen in Deutschland nur zu einem geringen Teil zur Versorgung der Bevölkerung bei. Deutschland gilt mit einem Selbstversorgungsgrad von etwa 22 % als ein Fisch-Nettoimportland. Die Größe der Fischereibetriebe ist in den verschiedenen Bundesländern sehr unterschiedlich, häufig von einer kleinbäuerlichen Struktur gekennzeichnet.

Die hochwertigen heimischen Fische und Fischprodukte werden oft direkt ab Betrieb vermarktet, daneben sind auch die Gastronomie in den Erzeugungsregionen sowie der regionale Einzelhandel wesentliche Abnehmer. Zum Teil erfolgt ein gezieltes und intensives regionales Marketing mit betriebseigenen Bezeichnungen und Qualitätskonzepten bei Forellen.

Karpfen können zudem seit 2002 bzw. 2012 aus regionaler Erzeugung (geschützte geographische Angabe) bezogen werden, wie z. B. „Fränkischer Karpfen g.g.A.“, „Aischgründer Karpfen g.g.A.“ sowie „Oberpfälzer Karpfen g.g.A.“. Allen gemeinsam ist die kontrollierte Produktion und die hohe Produktqualität. (LfL)
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