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30.11.2010 | 11:44 | Tierschutz 

Forschungspreis "Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch" 2010 verliehen

Stuttgart - „Unser Ziel ist es, die Zahl der Tierversuche auf das absolut unvermeidbare Maß zu reduzieren. Wir setzen dazu auf die qualifizierte Erforschung von Ersatz- und Ergänzungsmethoden.

Ratte
(c) Natalia Pavlova - fotolia.com
Dr. Elisabeth Schültke und Professor Dr. Marcel Leist zeigen mit ihren herausragenden Forschungsarbeiten erfolgreiche Alternativen auf“, sagte die Staatssekretärin im baden-württembergischen Ministerium für Ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, anlässlich der Verleihung des Forschungspreises „Ersatz- und Ergänzungsmethoden zum Tierversuch“ der Landesregierung am Montag (29. November 2010) in Stuttgart. 

 
Forschungspreis geht nach Freiburg und Konstanz

„Der Tierschutz als anerkanntes Staatsziel bringt auch die Verantwortung mit sich, die Forschung zu Alternativmethoden zu intensivieren. Baden-Württemberg setzt als wichtiger Forschungsstandort auch hier Akzente“, betonte Gurr-Hirsch. Der mit 25.000 Euro dotierte Forschungspreis des Landes zu Alternativmethoden zeichne daher besonders herausragende Leistungen auf diesem Gebiet aus. Dieses Jahr teilten sich zwei Forscher aus Freiburg und Konstanz den Preis. 
 
Dr. Elisabeth Schültke, Ärztin in der Sektion Stereotaktische Neurochirurgie am Neurozentrum des Universitätsklinikums Freiburg, habe zusammen mit einer Arbeitsgruppe aus Triest (Italien) eine Methode entwickelt, um Zellen mit Gold-Nanopartikeln zu markieren. Das Verhalten der mit Gold-Partikeln markierten Zellen könne durch spezielle Röntgenaufnahmen auf längere Zeit in den Tieren beobachtet werden. „Diese Methode überzeugt durch Originalität und hohe Praxisnähe. Gerade in der Neurologie kann dieses Verfahren zur Erforschung von Therapiemöglichkeiten für Krankheiten wie Alzheimer, Parkinson oder Tumorerkrankungen weiterhelfen und die Zahl der Versuchstiere deutlich reduzieren“, so die Staatssekretärin. 
 
Prof. Dr. Marcel Leist, Inhaber des Doerenkamp -Zbinden-Lehrstuhls für alternative in-vitro-Methoden zum Tierversuchsersatz an der Universität Konstanz, habe ein Verfahren entwickelt, um dopaminhaltige menschliche Nervenzellen auf Veränderungen und Schädigungen hin zu untersuchen, die sowohl genetische Ursachen haben wie auch durch Gifte entstehen könnten. Bisher seien dazu vor allem Tierversuche zum Einsatz gekommen. Bei der neuen in-vitro-Methode werden diese Erkenntnisse nun mit einem System gewonnen, das menschliche Zellen verwende. „Diese Methode kann gerade in der Pharmaentwicklung ein wichtiges Werkzeug werden. In-vitro-Verfahren mit menschlichen Zellen können künftig zahlreiche Tierversuche ersetzen“, sagte Gurr-Hirsch. (PD)
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