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07.12.2006 | 14:21 | Grundfutterversorgung  

Futter nicht so knapp wie befürchtet

Bonn - Die wirtschaftseigene Grundfutterversorgung für den Winter ist zwar eher knapp ausgefallen, dürfte jedoch nicht so eng bemessen sein wie vor kurzem noch befürchtet.

Grünfutter
(c) proplanta
In vielen Gebieten hat sich im Herbst das Grünland so weit erholt, dass noch späte Schnitte eingebracht werden konnten. Die Ernte von Silomais wird bei unterschiedlichen Qualitäten knapp zehn Prozent niedriger veranschlagt als im Vorjahr.

Vorläufigen Schätzungen zufolge sind beim ersten Schnitt bundesweit 1,1 Millionen Tonnen Klee, Kleegras und Klee-Luzerne-Gemisch, 0,2 Millionen Tonnen Luzerne sowie 1,5 Millionen Tonnen Feldgras/Grasanbau vom Ackerland – alles in Heuwer umgerechnet – eingebracht worden. Das ist aufgrund eines kalten, späten Frühjahrs deutlich weniger als im Vorjahr; die damalige Menge lag insgesamt um rund 1,6 Millionen Tonnen höher.

Aufgrund der im Juni/Juli einsetzenden Trockenheit verzögerten sich der zweite und spätere Schnitte und waren gar nicht oder zu spät einzubringen. Damit wurde die Grundfutterversorgung für viele Betriebe eng. Deshalb genehmigte Brüssel auf deutschen Antrag hin, dass der Aufwuchs von Stilllegungsflächen nicht erst ab dem 31. August, sondern schon früher verfüttert werden durfte. Allerdings besserte sich die Lage zuletzt:

Die hervorragenden spätsommerlichen und herbstlichen Wachstums-bedingungen förderten den Grasaufwuchs so stark, dass es in der Winterfütterung zu geringeren Engpässen als angenommen kommen dürfte. Durch die lang anhaltenden hohen Temperaturen im Herbst sind teils noch ein ertragreicher dritter, in günstigen Lagen sogar ein vierter und fünfter Aufwuchs herangewachsen.

Die Qualitäten der Vorräte differieren stark. Daher werden wohl zu einer leistungsgerechten Versorgung der Kühe in etlichen Betrieben höhere Kraftfuttergaben notwendig sein. Insbesondere bei den späteren Schnitten sind die Trockenmassegehalte der Grassilagen jenseits des Optimums und die Energiewerte unter den Zielwerten. Die Rohproteingehalte stellen im Durchschnitt hingegen zufrieden.

Silomaisernte um zehn Prozent kleiner
Silomais konnte im Süden Deutschlands überwiegend bei sehr guten Witterungsbedingungen und einem optimalen Reifegrad eingebracht werden. Abgesehen von den durch Trockenheit geschädigten Beständen sind sowohl Mengen als auch Qualitäten als gut einzustufen.

In den meisten anderen Gebieten brachte Silomais eher unterdurch-schnittliche Erträge, häufig liegen sie um rund 20 bis 30 Prozent unter dem Mittel der vergangenen Jahre. Auf sehr trockenen Standorten wird von Mindererträgen von über 50 Prozent berichtet. Wo die Wasserversorgung auch bei der Sommertrockenheit noch ausreichte, wurden andererseits sehr gute Erträge erzielt.

Die eingebrachten Qualitäten differieren ebenfalls deutlich. Bei Silomais mit Trockenschäden ist die Qualität sehr schlecht, ansonsten kann von über-wiegend guter Qualität ausgegangen werden, auch wenn gebietlich von einem stärkeren Befall mit Maisbeulenbrand berichtet wurde. Nach der jüngsten Schätzung des Statistischen Bundesamtes wurde die Silomaisfläche 2006 um 4,5 Prozent auf 1,34 Millionen Hektar ausgeweitet.

Aufgrund der um 14 Prozent auf durchschnittlich 389 Dezitonnen je Hektar geschrumpften Erträge sind mit rund 52 Millionen Tonnen Silomais rund zehn Prozent weniger als im Vorjahr eingebracht worden.


Quelle: ZMP Agrarmarkt 07.12.2006
© ZMP
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