Da viele Futterpflanzen wie zum Beispiel Mais vertrocknet seien, werde vielen Viehhaltern das Futter knapp, sagte Peter Voss-Fels, Generalsekretär des hessischen Bauernverbands, am Dienstag. Für dürregeplagte
Betriebe sei die zusätzliche Nutzung der sogenannten Ökologischen Vorrangflächen (ÖVF) aber kein Befreiungsschlag, da dort ebenfalls vieles vertrocknet und eine
Nachsaat nicht zulässig sei. «Es gibt Orte, da hat es seit drei Monaten kein Regen gegeben.
Da ist natürlich die Katastrophe da», sagte Voss-Fels. Zuvor hatte der «Gießener Anzeiger» darüber berichtet. Bei ÖVF handelt es sich um fünf Prozent aller Ackerflächen eines Betriebes, die nach einer EU-Verordnung nicht für die Landwirtschaft genutzt werden dürfen.
Eine Hoffnung seien noch sogenannte
Zwischenfrüchte auf den ÖVF, die im Februar eigentlich als Dünger eingesetzt werden sollten. Der
Bauernverband forderte, auch diese Pflanzen für Futterzwecke nutzen zu dürfen. «In sieben bis zehn Wochen oder Anfang November könnte dann schon ordentliches Futter zur Verfügung stehen», sagte Voss-Fels. Die einzige Voraussetzung ist ausreichender Regen. «Sonst können Sie säen, was Sie wollen, da wächst dann auch nichts mehr». Nach Angaben des Landesumweltministerium arbeitet der Bund derzeit an einer solchen Ausnahmegenehmigung.