Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
03.02.2010 | 05:28 | Futtermittelkontrolle 

Futtermittelkontrollen im Dienste gesunder Lebensmittel

Posieux - Die Forschungsanstalt Agroscope Liebefeld-Posieux ALP hat den Auftrag, alle in den Handel gebrachten Futtermittel für Heim- und Nutztiere zu kontrollieren.

Futtermittelkontrollen im Dienste gesunder Lebensmittel
Damit stellt sie die erste Kontrollinstanz in der Lebensmittelkette dar. 2009 hat sie 1.727 Proben erhoben und analysiert. Die Anzahl beanstandeter Proben lag im Bereich des Vorjahrs.

Im Rahmen der amtlichen Futtermittelkontrolle hat ALP im Jahre 2009 1.460 Proben von Nutztierfuttermitteln sowie 267 Proben von Heimtierfuttermitteln erhoben (2008:1231 / 227). Die in mehr als 570 Produktions- oder Handelsbetrieben durchgeführten Inspektionen zeigten, dass die Anforderungen an die Rückverfolgbarkeit und die Selbstkontrollmaßnahmen gemäß HACCP-Konzept immer besser verstanden und angewandt werden. Die Unternehmen erfüllen die Anforderungen generell gut und die Futtermittel können als sicher eingestuft werden.


Stabile Lage bei den Futtermitteln für Nutztiere

Wie 2008 gab mehr als die Hälfte der Nutztierfuttermittelproben keinerlei Anlass zu Beanstandungen. Die Anzahl Proben mit kleineren Mängeln (unvollständige Etikettierung, von der Deklaration geringfügig abweichende Gehalte) blieb praktisch stabil (26,8% gegenüber 26,5% im Jahr 2008). Hingegen stieg die Anzahl Beanstandungen mit finanziellen Konsequenzen auf 19.5% an (2008: 17%).

Wie auch im Jahr 2008 musste in einem einzigen Fall Strafanzeige eingereicht werden: In einer von 461 Proben wies das ALP-Labor Antibiotika nach. Alle übrigen Analysen auf unerlaubte oder unerwünschte Substanzen (Schwermetalle, Dioxine und Aflatoxine) ebenso wie auf Salmonellen erwiesen sich als negativ.


Wirtschaftlicher Druck auf Unternehmen

Die Beanstandungen mit finanziellen Folgen betreffen Werte, die außerhalb der offiziellen Toleranzgrenzen liegen oder beziehen sich auf inakzeptable Deklarationsfehler. ALP geht davon aus, dass nicht in allen diesen Fällen mutwilliger Betrug vorliegt, stellt jedoch auch fest, dass die Unternehmen aus Gründen der wirtschaftlichen Rentabilität oftmals im Grenzbereich der gültigen Normen arbeiten. Die erhöhte Anzahl an Beanstandungen ist auch darauf zurück zu führen, dass im Rahmen einer risikobasierten Kontrollorganisation ein größerer Druck auf diejenigen Unternehmen ausgeübt wurde, die bereits in den Vorjahren Anlass zu Beanstandungen geliefert hatten.


Deutliche Verbesserung im Bereich Heimtierfuttermittel

Von den 267 bei Herstellern und Wiederverkäufern von Heimtierfuttermitteln vorgenommenen Proben wiesen 44.6% (2008: 54,6%) kleinere Mängel auf, während 27% der Proben Anlass zu Beanstandungen mit finanziellen Folgen gaben, was einem Rückgang von 4.2 % gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Der erfreuliche Rückgang der Proben mit leichten Mängeln beruht auf der Tatsache, dass sich die Unternehmen große Mühe geben, die Etikettierungen an die gesetzlichen Vorschriften anzupassen. Die nach wie vor hohe Anzahl an Beanstandungen mit finanziellen Folgen bezogen sich vor allem auf Gehalte, welche außerhalb der amtlichen Toleranzwerte lagen.


GVO unter Beobachtung

Von den insgesamt 1.460 Nutztierfuttermittelproben wurden 241 Mischfutter und 96 Rohstoffe auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO) untersucht. Keine dieser Proben musste beanstandet werden.

Bei Heimtierfuttermitteln dagegen entsprachen acht von 138 analysierten Proben nicht den Vorschriften. Sie enthielten GVO, obwohl keiner der enthaltenen Rohstoffe als gentechnisch modifiziert deklariert wurde.


Fütterungsarzneimittel

Gemäß einer Vereinbarung mit dem Schweizerischen Heilmittelinstitut Swissmedic kontrolliert ALP seit 2008 auch die Konformität von Fütterungsarzneimitteln mit der Futtermittelgesetzgebung. Nur zwei der 18 kontrollierten Fütterungsarzneimittel mussten wegen zu hohen Mengen an Spurenelementen beanstandet werden.


Die amtliche Futtermittelkontrolle

ALP führt im Mandat des Bundesamts für Landwirtschaft BLW die Kontrolle der Produktion und des Handels von Nutztier- und Heimtierfuttermittel durch und lässt neue für die Tierfütterung bestimmte Substanzen zu. Ein wichtiges Ziel dieser Tätigkeit von ALP ist zu verhindern, dass toxische oder unerwünschte Substanzen an Tiere verfüttert werden und via Lebensmittel tierischen Ursprungs auf die Teller von Konsumentinnen und Konsumenten gelangen. Die Kontrollen tragen auch dazu bei, Tierhalterinnen und Tierhalter vor Täuschung zu schützen und bei der Verwendung von Futtermitteln Tiergesundheit und Umwelt zu respektieren. (alp)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Erstmals seit Kriegsbeginn wieder Tierfutter-Lieferung durch FAO nach Gaza

 Absatzwert von Nutztier-Futtermitteln in NRW gesunken

 Brasilien: BRF meldet leichten Umsatzrückgang

 Potenzial von Futtermitteln für menschliche Ernährung wird überschätzt

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken