Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
23.05.2017 | 07:42 | Nutztierrassen 

Gefährdetste deutsche Rinderrasse wird auf Eifeler Ulmenhof gezüchtet

Bonn - Der 22. Mai ist der Tag der Biologischen Vielfalt. Die Landwirtschaft braucht die Vielfalt einheimischer Nutztierrassen für eine nachhaltige und innovative Erzeugung von Lebensmitteln.

Artenvielfalt erhalten
Nutztierrassen-Vielfalt erhalten: Eifeler Ulmenhof züchtet gefährdetste deutsche Rinderrasse. (c) proplanta
Die Hofgemeinschaft Ulmenhof GbR in der Eifel zeigt dies durch die erfolgreiche Vermarktung von drei seltenen Rinderrassen.

Von 75 einheimischen Nutztierrassen sind 52 als gefährdet eingestuft. Dies zeigt die Rote Liste der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE). Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) fördert die Erhaltung und nachhaltige Nutzung der einheimischen Rassenvielfalt über die BLE in verschiedenen Projekten „vor Ort“ bei Landwirten.

Ein Beispiel für ein innovatives Vermarktungs- und Haltungskonzept ist die Hofgemeinschaft Ulmenhof in Sarmersbach. Dort wird die gefährdetste deutsche Rinderrasse gehalten: das Rotvieh alter Angler Zuchtrichtung.

„Von dieser Rasse gibt es nur noch sehr wenige Tiere. Sie braucht daher dringend unsere Unterstützung. Nur so können diese gefährdeten Rassen als kulturelles Erbe für künftige Generationen erhalten bleiben“, so Stefan Frangen, Betriebsleiter des Ulmenhofs.

Auf 65 Hektar Grünland stehen im Sommerhalbjahr 30 Milchkühe der Rassen Angler Rotvieh, Allgäuer Braunvieh und Vorderwälder und produzieren Weidemilch, ohne dass sie zusätzlich mit Kraftfutter gefüttert werden. Der Betrieb ist Mitglied im von der BLE betreuten Netzwerk „Demonstrationsbetriebe Ökologischer Landbau“ und verzichtet bewusst auf Maximalergebnisse bei der Milchleistung.

Die Milch wird täglich frisch in der hofeigenen Käserei ohne Zusatz- und Konservierungsstoffe verarbeitet und der Käse auf den Wochenmärkten in Bonn und Bad Godesberg verkauft. Des Weiteren bietet ein Hofladen neben Gemüse aus der Region hofeigene Erzeugnisse wie Fleisch von Rind, Lamm und Geflügel.

Doch nicht nur gefährdete Rinderrassen sind auf dem Ulmenhof zu finden: Auch 80 Milchziegen leben dort, unter anderem die Rasse Thüringer Wald Ziege. Hiervon gab es in Deutschland bei der Erhebung im Jahr 2016 nur 1.812 Tiere.

Hintergrundinformation

Das Informations-und Koordinationszentrum Biologische Vielfalt (IBV) in der BLE bietet mit der Liste der gefährdeten einheimischen Nutztierrassen und einer Online-Datenbank zu den Fördermöglichkeiten dieser Rassen in den Bundesländern die relevanten Informationen sowie Entscheidungshilfe für Landwirte, um gefährdete Rassen auszuwählen.

Nach der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie unterstützt die BLE im Auftrag des BMEL damit die Erhaltung der Biodiversität (Ziel 15). Ab dem 22. Mai 2017 werden die bisherigen Aktivitäten der BLE durch einen Newsletter des Informations- und Koordinationszentrums Biologische Vielfalt ergänzt; Anmeldungen in der Rubrik „Service“ unter www.genres.de.
ble
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Auf in luftige Höhen - Der Bergsommer steht bevor

 Nach tödlicher Kuh-Attacke: Landwirt muss nicht zahlen

 Im Süden Bayerns leben die meisten Rinder

 Landwirte und Umweltschützer fordern Förderung der Weidehaltung

 Plant Zuckerberg Rinderzucht auf Hawaii?

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken