Nach Angaben des Kreises Segeberg wiesen Untersuchungen des Friedrich-Loeffler-Instituts das Virus
H5N8 bei sechs verendeten Tieren in Heidmühlen nach. Nach Nordfriesland, Dithmarschen, Rendsburg-Eckernförde und Steinburg ist mit Segeberg damit der fünfte Kreis betroffen.
Der Tierhalter in Heidmühlen hat 36 Hühner, Fasane und Enten. Dort sind innerhalb von drei Tagen mehr als 30 Prozent der
Hühner verendet. Zuvor war laut Kreis eine Wildente im Gehege gelandet und gestorben. Daraufhin wandte sich der Mann am Sonntag an den Amtstierarzt. Der Kreisveterinär ordnete mittlerweile die Tötung des Geflügelbestands an.
«Nur dank des hohen Einsatzes aller Beteiligten konnte der Geflügelpest-Ausbruch so schnell festgestellt und die erforderlichen Maßnahmen zügig ergriffen werden», sagte Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsminister Jan Philipp Albrecht (Grüne). Ab Dienstag gilt nun im Kreis Segeberg die Aufstallpflicht. Geflügel darf dann nicht mehr ins Freie. «Wir müssen jetzt aber unbedingt verhindern, dass die Geflügelpest von Wildvögeln auf weitere Nutz- und Haustierbestände übergreifen kann», sagte Landrat Jan Peter Schröder.
Mit dem Fall in Heidmühlen bestätigte das Friedrich-Loeffler-Institut, das nationale Referenzlabor, landesweit bislang 76 Geflügelpest-Fälle, viele bei Wildvögel-Kadavern. Ende Oktober gab es den ersten Nachweis. Am 5. November war in diesem Herbst erstmals eine Nutztierhaltung im Norden betroffen - eine Hühnerhaltung auf der nordfriesischen Hallig Oland.
Landwirtschaftsminister Albrecht hatte bislang eine landesweite Stallpflicht für Geflügel ausgeschlossen. Hintergrund ist, dass die Geflügelpest derzeit regional sehr unterschiedlich auftritt.
Die
Geflügelpest, auch Vogelgrippe genannt, ist eine Infektionskrankheit, die vor allem bei Wasservögeln und anderen Vögeln vorkommt. Zuletzt hatte es einen Geflügelpest-Ausbruch in einer Hausgeflügelhaltung in Schleswig-Holstein im März 2018 gegeben.
Die Geflügelpest-Epidemie von November 2016 bis Frühjahr 2017 war die schlimmste Tierseuchenwelle dieser Art in Deutschland seit Jahrzehnten. Mehr als 900.000 Tiere mussten bundesweit gekeult werden, allein in Schleswig-Holstein etwa 65.000.