Als wäre das Coronavirus nicht genug: Mit der Geflügelpest beschäftigt jetzt ein weiteres Virus Thüringen. Immerhin gilt dieses als für Menschen ungefährlich. (c) proplanta
Grundlage für die Einschätzung seien klinische Befunde, teilte das Gesundheitsministerium am Freitag mit. Zuvor hatten die zuständigen Veterinärämter in zehn Landkreisen und den Städten Weimar sowie Erfurt 94 Adressen von Geflügelhaltern ermittelt, die Kontakt zu Betrieben mit bekannten Ausbrüchen hatten.
Ein amtlicher Verdacht war laut Ministerium bis zum frühen Freitagabend bei Haltern der Landkreise Weimarer Land, Saalfeld-Rudolstadt, Saale-Orla-Kreis, Sömmerda, Saale-Holzlandkreis und der Stadt Erfurt ausgesprochen worden.
Derweil bestätigte die Stadt Weimar, dass es dort einen Ausbruch gebe und erließ eine Pflicht für Geflügelhalter, Tiere in Ställen unterzubringen. «Das Geflügelpestgeschehen in Thüringen wird als sehr dynamisch eingeschätzt. Mit weiteren Feststellungen von H5N8 ist zu rechnen», hieß es seitens des Gesundheitsministeriums.
Die Landratsämter des Unstrut-Hainich-Kreises, des Saale-Orla-Kreises und des Landkreises Greiz riefen am Freitag Geflügelhalter auf, sich bei den jeweiligen Veterinärämtern zu melden, sollten sie Tiere von einem ursprünglich betroffenen Betrieb im Weimarer Land gekauft haben.
Der Geflügelhof in Niederreißen hatte vor kurzem Tiere aus einem Betrieb in Nordrhein-Westfalen zugekauft, wo die Geflügelpest - ein Influenza-A-Virus vom Subtyp H5N8 - nachgewiesen wurde.
In Betrieben, wo das Virus nachgewiesen wurde, muss das Geflügel getötet werden. Die Geflügelpest, umgangssprachlich auch Vogelgrippe genannt, ist eine für Geflügel und andere Vögel hoch ansteckende Viruserkrankung. Sie kann in Geflügelbeständen schnell epidemische Ausmaße annehmen. Für den Menschen gilt sie als ungefährlich.