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30.06.2017 | 09:28 | Geflügelpest 2016/17 
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Geflügelzüchter nach Vogelgrippe zu mehr Vorsicht angemahnt

Hannover - Nach der jüngsten Vogelgrippewelle hat der Landesbauernverband die Geflügelhalter zu noch strikteren Vorsichtsmaßnahmen aufgerufen.

Vogelgrippe 2016/17
Bauernverband rät Geflügelzüchtern nach Vogelgrippe zu mehr Vorsicht. (c) proplanta
Insbesondere müssten jegliche Kontakte mit Wildvögeln, die zumeist als Überträger des Virus gelten, vermieden werden, teilte der Bauernverband am Donnerstag in Hannover mit.

Futter, Tränkwasser und Einstreu könnten Übertragungswege sein. Aber auch ein Einschleppen des Virus über Mitarbeiter und von ihnen genutzte Fahrzeuge müsse unterbunden werden.

Da knapp die Hälfte aller Vogelgrippefälle in Zuchtbetrieben in Niedersachsen auftraten, seien die Halter hier besonders sensibilisiert, so der Verband. Über Übertragungswege und besondere Sicherheitsmaßnahmen informiert das Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) auch im Internet (www.tierseucheninfo.niedersachsen.de).

Die Einhaltung dieser Sicherheitsmaßnahmen überprüft die Tierseuchenkasse vor der Entschädigung eines von der Vogelgrippe betroffenen Züchters ebenso, wie die korrekte Meldung der Tierzahlen.

Obgleich die aktuelle Vogelgrippewelle abzuklingen scheint, rief der Bauernverband die Geflügelhalter weiterhin zu besonderer Vorsicht auf. Auch wenn der letzte Nachweis der Geflügelpest vom Mai datiert, rechnen die Experten damit, dass es auch weiterhin zu vereinzelten Ausbrüchen kommen kann.

Während der Geflügelpest waren in Niedersachsen 792.000 Tiere getötet worden, davon 629.000 Puten. Die Tierseuchenkasse zahlte etwas mehr als 17 Millionen Euro an Entschädigungen.
dpa/lni
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Kommentare 
Klaus Klausen schrieb am 05.07.2017 13:22 Uhrzustimmen(10) widersprechen(10)
@nutztierhalter (so schließt sich der Kreis;)

Ja, infizierte Tiere werden wohl auch beim Hobbyhalter umfallen, aber nicht alle. Die, die nicht umfallen, besitzen das Potenzial ihren genetischen Code weiterzugeben, so das deren Nachkommenschaft zukünftigen Erregern auch etwas entgegenzusetzen hat. Nach derzeitiger Lage werden diese, in meinen Augen, besonders wertvollen Tiere aber getötet, einzig weil Antikörper nachgewiesen werden (alle anderen Tiere dieser Haltung werden gleich mitgetötet und die Tiere der nächsten Nachbarn auch). Da nützt es auch nicht, dass alle diese Tiere völlig gesund sind. Dieses Vorgehen liegt m.M.n. darin begründet, dass die Tiere der industriellen Haltungen nicht mehr dieser Vererbungskette unterliegen, sie werden nie eigene Nachkommen zeugen, sie sind ein Endprodukt (Masthühnchen sterben mit 4 Wochen als "Kleinkinder").

Warum sollte eine Geflügellobby also einen Gesetzesvorschlag zum Abnicken einreichen, der ihnen gar nix nützt, ja sogar nur den ungeliebten und als Konkurrenz betrachteten Privathaltungen nützlich dient. Weiter gelten alle Tiere mit Antikörpernachweis als erkrankt (und keulungspflichtig), Länder mit erkrankten Tieren haben mit empfindlichen Exporteinbußen zu rechnen. Was hält ein Exportweltmeister wohl von möglichen Einbußen im Export ...
(er verbietet Impfungen, dadurch würden Antikörper gebildet)

Politik und Wirtschaft, eine Wurst, die an beiden Enden gleich stinkt! (Faeces ...)

"Alles bleibt wie es ist, wir fahren doch gut damit"
nutztierhalter schrieb am 05.07.2017 09:42 Uhrzustimmen(15) widersprechen(10)
@FraKo
Das nennt sich nicht "abhärten", sondern imunisieren. Das setzt aber voraus, das Geflügel älter als ein paar Monate wird, was auch bei Rassegeflügelzüchtern nur eingeschränkt die Regel ist. Die Tiere in Zuchten und in Hobbyhaltungen sind in vielen Fällen nach der erfolgten Ansteckung ebenso schnell verstorben, wie Tiere in gewerblichen Nutztierhaltungen. Allerdings gibt es auch Fälle, in denen neben dem erkrankten TIer kein weiteres Tier infiziert wurde, ein Zustand der in Großanlagen eher nicht zu erwarten ist.

Es ist richtig, es ist in Studien unter MItwirkung des FLI, mit Stockenten belegt wurden, dass bei einer vorhergehenden Infektion mit einem niedrigpathogenen Virus, eine deutliche Imunantwort bei Infizierung mit einen hochpathogenen Virus erfolgt. Dieses zeigt sich in der Stärke und Länge des Ausbruchs, aber was noch wichtiger ist, in der sehr geringen Ausscheidung von Viren über Faeces und Sekrete, welche eine Ansteckung anderen Geflügels verhindern.
FraKo schrieb am 04.07.2017 21:56 Uhrzustimmen(22) widersprechen(9)
@Klausen
Kann ich 1:1 unterschreiben!
Diese Massentierhaltungsfabriken sind der Grund allen Übels. Ob dort Hähnchen/Puten gemästet oder Legehennen zu tausenden eingepfercht sind, ist doch völlig egal. Diese Tiere haben kein Imunsystem und sind von der Genetig her für mich eigentlich schon Qualzuchten. Wenn da der leiseste Hauch eines Virus kommt, strecken die die Flügel - ist doch klar.
Die vielen kleinen Rassegeflügelhalter, die ihre Tiere artgerecht mit viel Freilauf halten, müssen dann im nächsten Winter ihre Tiere wieder quälen und in viel zu kleine Ställe sperren, weil die Herrschaften der Geflügelfabriken ihren Hals nicht voll kriegen.
Viele Wissenschaftler halten es mittlerweile für erwiesen, dass Freilaufgeflügel, welches mit "milden" Grippeviren in Kontakt kommt, in der Regel auch aggressivere AI-Viren überstehen.(das FLI ist da natürlich ausgeschlossen - die Lobby läßt das nicht zu!!)
"Abhärten" ist das Zauberwort!!
Aber das kann man natürlich in solchen Massenanlagen vergessen.
Im Zweifelsfall sind`s dann halt wieder die bösen Wildvögel, die einfach nicht kapieren, dass sie auf Äckern, die mit Mist aus Massentierhaltung überdüngt sind, nicht rumstochern dürfen!!

Dieser ganze Massentierhaltungswahnsinn wird uns irgendwann ganz gewaltig um die Ohren fliegen - versprochen!

F.K.
Klaus Klausen schrieb am 04.07.2017 13:41 Uhrzustimmen(32) widersprechen(9)
Betriebe in denen Hennen zum Eier Legen oder Hühnchen zur Mast eingestallt werden, sind keine Zuchtbetriebe!

Das sind Nahrungsmittelproduktionsanlagen. Gezüchtet werden dort höchstens multiresistente Keime und schwach virulente AI Viren mutieren zu HPAI Erregern. Der infizierte Kot wird auf unsere Äcker gekippt, Wildvögel und Hobbygeflügel werden angesteckt und dann als DIE Übeltäter dargestellt. Und ein Landesbauernverband mahnt dann zu falscher Vorsicht, zu mehr reicht es wohl auch nicht ...

M.M.n.
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