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17.10.2010 | 11:02 | Geflügelwirtschaft 

Geflügelzüchter wollen mehr für eigenes Image tun

Berlin - Die deutschen Geflügelzüchter wollen angesichts des Protestes gegen große Hähnchenmastanlagen mehr für ihr Image tun.

Huhn
«Wir wollen mit Diskussionsrunden künftig versuchen, Tierschützer und Tierhalter ins Gespräch zu bringen», sagte der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbands (DBV), Helmut Born, in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. «Derzeit hat sich soviel Aggression aufgestaut, dass zum Beispiel fast kein neuer Stall für die Geflügelproduktion mehr gebaut werden kann. Das ist aber unser wichtigster Produktionszweig in Deutschland.»

Die Geflügelwirtschaft sieht eine hohe Nachfrage für Fleisch aus deutscher Produktion. Während die Bundesbürger 2006 noch 16,7 Kilogramm Geflügelfleisch pro Jahr aßen, waren es im vergangenen Jahr 18,6 Kilo. Große Mastbetriebe sind in der Bevölkerung allerdings umstritten. In Sprötze südlich von Hamburg war eine neue Mastanlage Ende Juli nach einem Anschlag in Flammen aufgegangen. Sie wird wieder aufgebaut.

Der Bauernverband hofft darauf, dass die geplante gläserne Mastanlage für mehr Akzeptanz sorgt. «Der abgebrannte Betrieb in Sprötze soll einen gläsernen Besuchergang haben», sagte DBV- Generalsekretär Born. «Wir laden jedermann ein, sich den Hühnerstall anzusehen. Wir wollen den Leuten ganz anschaulich zeigen, was wir machen. Da haben wir nichts zu verbergen.»

Die Bauern fordern, dass die neuen Kleingruppenkäfige für Legehennen auch weltweit eingesetzt werden, um Wettbewerbsnachteile der deutschen Eierproduzenten zu verhindern. «Wenn man Tierschutz wirklich will, muss man zumindest mehr Gleichklang weltweit erreichen», sagte Born. «Zum Beispiel ist bei uns der Käfig für Hühner verboten, jetzt erhalten unsere Verbraucher aber Eier aus Käfigen aus Osteuropa oder Flüssigeier aus Brasilien.» Das südamerikanische Land sei bei Flüssigeiern ein großer Lieferant geworden.

Seit 1. Januar gilt in Deutschland die Pflicht zur Haltung in Kleingruppenkäfigen ohne Ausnahmen. Tierschützer kritisieren, dass die Tiere dort weiter weniger Platz als ein DIN-A4-Blatt haben. Von
2012 an sind Legebatterien dann in der gesamten EU verboten. (dpa)
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