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29.01.2023 | 11:39 | Futtermittel 

Globale Mischfutterproduktion 2022 leicht rückläufig

Lexington - Die gewerbliche Herstellung von Mischfutter in der Welt ist im vergangenen Jahr moderat gesunken. Das meldete jetzt der US-Tiernahrungshersteller Alltech in seinem „Agri-Food Outlook 2023“ auf Basis seiner jährlichen Umfrage bei mehr als 28.000 Futtermühlen in 142 Staaten.

Mischfutter
Laut Altech-Erhebung wurden im vergangenen Jahr weltweit knapp 1,3 Milliarden Tonnen Mischfutter produziert - Vorjahresergebnis wurde um gut 5 Millionen Tonnen verfehlt. (c) proplanta
Demnach nahm die globale Erzeugung gegenüber 2021 um 5,4 Mio. t oder 0,4 % auf knapp 1,27 Mrd. t ab. Dazu trug wesentlich bei, dass sich die Futtermittelproduktion in den rund 6.550 europäischen Werken einschließlich Russlands um 12,9 Mio. t oder 4,7 % auf 263,2 Mio. t verringerte. Auch in den Regionen Asien-Pazifik mit China sowie in Afrika ging die Produktion zurück, und zwar um 0,5 % beziehungsweise 3,9 %. Dagegen meldeten Nord- und Lateinamerika, der Mittlere Osten sowie Ozeanien ein höheres Aufkommen.

Wird auf die Tierarten geschaut, dann wurde mit 364,0 Mio. t global gesehen das meiste Mischfutter für die Hähnchenmast hergestellt; die Menge wuchs laut Alltech gegenüber 2021 um 1,3 %. Mit Ausnahme von Afrika - wegen eines Produktionseinbruchs in Kenia - sowie von Europa aufgrund der Geflügelpest legte die Herstellung in allen Regionen zu. Dies war insbesondere im Mittleren Osten mit einem Plus von fast 39 % auf 11,4 Mio. t der Fall. Dort machte sich bemerkbar, dass Saudi-Arabien seine Geflügelfleischerzeugung ausbaut, um unabhängiger von Importen zu werden.

ASP-Folgen

Zweitwichtigstes Produkt der Mischer war 2022 erneut Schweinefutter, dessen globale Erzeugung jedoch um 3,0 % auf 319,4 Mio. t sank. Hierzu trug Europa mit einem Minus von 8,3 % auf 75,1 Mio. t wesentlich bei. Die Folgen der Afrikanischen Schweinepest (ASP) und sinkende Tierbestände waren Alltech zufolge dafür der Grund. Zudem ging in China die Erzeugung um rund 5,5 Mio. t oder 5 % zurück, da hohe Futterkosten und geringe Schlachtschweinepreise zeitweise den Bedarf schmälerten. In Lateinamerika wuchs dagegen die Produktion um 2,0 % auf 36,2 Mio. t, vor allem da in Brasilien die Schweineindustrie weiter expandierte. Auch in Vietnam legte die Erzeugung wieder spürbar zu, nachdem sie nach dem Ausbruch der ASP zuvor eingebrochen war.

Weniger Futter für Milchkühe

Rückläufig war im vergangenen Jahr auch die globale Herstellung von Rindermischfutter, und zwar insgesamt um 0,9 % auf 251,9 Mio. t. Hierbei fiel die Abnahmerate beim Futter für Milchkühe mit 1,3 % höher aus als bei der Rindermast mit 0,3 %. Europa und Ozeanien wiesen relativ gesehen mit jeweils fast 5 % die stärksten Rückgänge bei der Rinderfuttererzeugung insgesamt auf. In Lateinamerika, Asien und Afrika stieg dagegen die Mischfutterproduktion für die Rindermast zwischen 2,4 % und 3,8 %, in Nordamerika um 0,6 %. Bei Legehennefutter änderte sich das Produktionsvolumen gegenüber 2021 kaum, es nahm um 0,3 % auf 161,5 Mio. t zu. Die höchsten Wachstumsraten wurden laut Alltech-Erhebung 2022 bei der gewerblichen Futterzeugung für Aquakulturen mit 2,7 % auf 52,9 Mio t sowie bei derjenigen für Haustiere mit 7,3 % auf 35,3 Mio. t verzeichnet.

China bedeutendster Hersteller

Die Volksrepublik China blieb mit einer Produktionsmenge von insgesamt 260,7 Mio. t Mischfutter weltweit die Nummer eins, verzeichnete im Vorjahresvergleich jedoch einen Rückgang von 2,8 %. Dahinter folgten die USA mit 204,4 Mio. t, weit vor Brasilien mit knapp 82,0 Mio. t. Als größter gewerblicher Futtermittelerzeuger in der Europäischen Union war Spanien mit 31,2 Mio. t gelistet; die dortigen Werke produzierten allerdings 12,9 % weniger als 2021. In Deutschland blieb laut Alltech die Mischfutterherstellung mit 24,4 Mio t um 0,5 % unter dem Vorjahresniveau. Etwas mehr als die Hälfte aller weltweit befragten Mischfutterwerke rechnen für 2023 mit einer wachsenden Produktion. Lediglich rund ein Viertel erwartet dies eher nicht; ein weiteres Viertel zeigte sich hinsichtlich der Entwicklung in diesem Jahr indifferent.
AgE
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