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21.05.2021 | 11:06 | Eiererzeugung 

Größeres Angebot an Freiland-Eiern nach Ende der Geflügelpest

Hannover/Oldenburg - Nach einem guten halben Jahr hat sich die Geflügelpest-Situation in Niedersachsen wieder entspannt.

Freilandeier
Monatelang musste wegen der Geflügelpest in vielen Regionen Niedersachsens Hühner und anderes Geflügel im Stall bleiben. Nun fällt in den meisten Landkreisen die Stallpflicht. Das werden auch Verbraucher beim Angebot an Eiern bald merken. (c) proplanta
Bis auf den Landkreis Emsland hätten inzwischen alle Landkreise die Stallpflicht aufgehoben, sagte der Geschäftsführer des Niedersächsischen Geflügelwirtschaftsverbandes in Oldenburg, Dieter Oltmann. «Eine Folge wird sicherlich sein, dass das Angebot an Eiern aus Freilandhaltung in den nächsten Wochen wieder deutlich steigen wird», sagte Oltmann.

Als Schutzmaßnahme gegen die Seuche mussten die Landwirte in den Hauptgebieten der Geflügelhaltung im Westen Niedersachsens in den vergangenen Wochen ihre Tiere im Stall lassen. Eier aus konventioneller Haltung durften damit nicht mehr als Freilandware deklariert werden, wenn die Tiere länger als 16 Wochen den Stall nicht verlassen dürfen.

Der wirtschaftliche Schaden für die Branche sei deutlich höher als nach der letzten Geflügelpest-Welle 2016/17, sagte Oltmann. Die genaue Schadenshöhe lasse sich aber noch nicht bilanzieren. «Wir sind gerade dabei, die Zahlen auszuwerten.» Die Branche müsse sich auch Gedanken machen, die Tierhaltungen noch sicherer gegen das von Wildvögeln verbreitete Virus zu machen.

Bereits vor Ostern waren bei der Tierseuchenkasse Entschädigungen von mehr als 20 Millionen Euro verbucht worden. Vor vier Jahren waren es 17 Millionen Euro. Auf Niedersachsen entfallen rund 60 Prozent des Geflügelbestandes in Deutschland.

Aufgrund der rückläufigen Entwicklung der Geflügelpest-Seuchenlage habe in vielen Landkreisen und kreisfreien Städte die Stallpflicht augehoben werden können, hieß es dazu aus dem Landwirtschaftsministerium in Hannover. Allerdings gab es im Landkreis Emsland seit Ende April innerhalb kurzer Zeit einige Ausbrüche der Geflügelpest in Putenhaltungen, zuletzt am 8. Mai. In den küstennahen Landkreisen waren außerdem zahlreiche tote und kranke Wildvögel gefunden worden, teilte eine Ministeriums-Sprecherin mit.

Nach Angaben des Niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit wurde seit November 2020 in 68 niedersächsischen Geflügelhaltungen der Ausbruch der Geflügelpest festgestellt. Hauptsächlich waren kommerzielle Putenhaltungen betroffen. Aber auch in Legehennen- und Entenhaltungen, sowie in einer Elterntierhaltung für Masthähnchen und in Kleinsthaltungen wurde das für Tiere hochansteckende Virus nachgewiesen.
dpa/lni
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