Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
08.12.2010 | 21:15 | Tierschutz 

Haustiere als Weihnachtsgeschenk reiflich überlegen

Kiel - Tierschutzministerin Dr. Juliane Rumpf hat dazu geraten, auf Haustiere als Weihnachtsgeschenk möglichst zu verzichten oder aber vorher das Gewissen genau zu prüfen.

Katze

Keinesfalls sollte spontan ein Tier als Weihnachtsgeschenk gekauft werden. Zehn Fragen, so Frau Rumpf, sollten vor einer Anschaffung intensiv bedacht werden:

  1. Welchen Platz und welche speziellen Einrichtungen benötigt das Tier, und sind diese Voraussetzungen (Hundezwinger, Terrarium) erfüllt?
  2. Sind artgerechte Ernährung und verhaltensgerechte Unterbringung, Haltung und Pflege sichergestellt?
  3. Wer betreut das Tier? Ist genug Zeit zum Füttern, Pflegen, Ausführen und Reinigen beispielsweise des Käfigs vorhanden? Bin ich bereit, dieses über viele Jahre zu gewährleisten? Wer kümmert sich um das Tier während Urlaub oder Krankheit?
  4. Werden gegebenenfalls die Kinder mit dem Tier vernünftig umgehen, es nicht einfach als Spielzeug  betrachten? Ist die gewählte Tierart überhaupt für Kinder geeignet oder wird sie von ihnen bald als "langweilig" betrachtet?
  5. Welche laufenden Kosten entstehen? Ist die Bereitschaft vorhanden, diese Belastungen (Steuern, Versicherungen, Futter, Pflegemittel, Tierarzt) zu tragen?
  6. Ist der künftige Besitzer bereit Lärm zu akzeptieren und auch Schmutz zu beseitigen, den das Tier eventuell verursacht?
  7. Hat der künftige Besitzer die notwendigen Fähigkeiten und auch die körperlichen Kräfte, um mit dem Tier richtig umzugehen?
  8. Sind der Hauswirt und die Mitbewohner des Hauses mit der Tierhaltung einverstanden?
  9. Können von dem Tier Gefahren ausgehen, insbesondere für Kinder?
  10. Besteht in der Familie eine Allergie, zum Beispiel gegen Tierhaare? Welche Krankheiten können durch das Tier verursacht werden?

Tierschutzministerin Rumpf empfiehlt, dass nur dann ein Tier gekauft werden sollte, wenn sämtliche Fragen uneingeschränkt positiv beantwortet werden können. "Hierbei sollten keine Zugeständnisse gemacht werden, die dann zu Lasten der Tiere gehen", so die Ministerin.

Die Erfahrung zeige, dass die Zuneigung zum Tier und die Freude in vielen Fällen leider nicht lange anhalten, wenn nach den Feiertagen und der ersten Überraschung und Freude im Alltag vielleicht auch die ersten Probleme auftreten.

"Haustiere sollten nicht mit Spielzeugen verwechselt werden", rät Juliane Rumpf. Ihre Haltung bringe für einen langen Zeitraum ein erhebliches Maß an Verantwortung, Pflichten und Kosten mit sich. Endstation für ungeliebte Tiere sei dann leider häufig das Tierheim, oder die Tiere würden verbotenerweise einfach ausgesetzt, um sich ihrer zu entledigen. "Echte Tierliebe kann sich daher auch im Verzicht auf ein Tier ausdrücken", appellierte sie. (PD)

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Beschuss, Köder, Schlagfallen - mehr Wölfe illegal getötet

 Schafzüchter für umsetzbare Regelung für Abschuss von Problemwölfen

 Räumungsklage gegen Schlachthof Aschaffenburg Mitte Mai vor Gericht

 Rund 1.000 Landwirte beantragen 11,25 Millionen Euro für mehr Tierwohl

 Bären verbreiten zunehmend Angst in der Slowakei

  Kommentierte Artikel

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet

 Weniger Schadholz - Holzeinschlag deutlich gesunken