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18.01.2023 | 04:46 | Aviäre Influenza 

Hohes Vogelgrippe-Risiko in Mecklenburg-Vorpommern

Greifswald - Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) bei Greifswald schätzt das Risiko für Ausbrüche der Vogelgrippe in Geflügelhaltungen derzeit als hoch ein.

Vogelgrippe-Gefahr
Nachdem Ende vergangenen Jahres viele Vogelgrippe-Fälle im Zusammenhang mit einer Geflügel-Schau aufgetreten waren, verbreitet sich das Virus in MV wieder auf anderen Wegen. Das Risiko ist hoch. (c) proplanta
Das teilte eine FLI-Sprecherin am Dienstag mit, nachdem zum Wochenanfang neuerliche Ausbrüche im Nordosten bekannt geworden waren. Bis Dienstag seien keine weiteren bekannten Fälle hinzugekommen.

In der Region Wesenberg an der Mecklenburgischen Seenplatte begann am Dienstag unterdessen die Tötung von etwa 8.000 Puten. Der Landkreis hatte am Montag mitgeteilt, dass an der Kleinseenplatte um Wesenberg der Vogelgrippeerreger nachgewiesen wurde. Die Tötung in dem Betrieb soll am Mittwoch abgeschlossen werden. Die genaue Ursache der Infektion sei unklar, die Puten waren aber zum Teil im Freien gehalten worden.

In der Region ist laut Landkreis derzeit ein verstärkter Wildvogelzug zu beobachten. Vor allem Schwäne halten sich in großen Zahlen auf den Äckern an der Kleinseenplatte auf. Das FLI schätzt das Risiko der Aus- und Weiterverbreitung der Viren bei Wasservögeln derzeit wegen der hohen Dichte an Tieren an Sammelplätzen als hoch ein.

Bei weiteren Überprüfungen anderer Bestände stellte der Landkreis Mecklenburgischen Seenplatte nach eigenen Angaben bisher keinen weiteren Geflügelpestfall fest. Von Sperrmaßnahmen sind 38 weitere Geflügelhalter betroffen, allerdings keine größeren gewerblichen Tierhaltungen.

Im vorpommerschen Heilgeisthof war der Erreger bereits Ende vergangener Woche in einem Hausgeflügelbestand nachgewiesen worden. In Vorpommern wurden Schutz- und Überwachungszonen eingerichtet. Es gelten Hygiene- und Vorsorgemaßnahmen. Unter anderem dürfen Geflügelhalter ihre Tiere nicht mehr in Freigehegen unterbringen und müssen ihren Gesundheitszustand engmaschig überwachen.

Zuvor war bereits vor gut einer Woche ein Ausbruch auf einem Hof in Vorpommern-Rügen bekannt geworden, dort waren rund 250 Tiere der Geflügelpest zum Opfer gefallen. Es handelte sich dabei um eine große Privathaltung. Der Landkreis ging von einem Eintrag durch Wildvögel aus. Auch im Landkreis Rostock gab es Anfang des Jahres einen Ausbruch.

Seit Jahren sucht die Geflügelpest oder auch Vogelgrippe regelmäßig Europa heim. Während der Erreger im Zusammenhang mit dem Vogelzug in der Vergangenheit hierzulande vor allem in der kalten Jahreszeit auftrat, gab es zuletzt das ganze Jahr hindurch Infektionen. Ende vergangenen Jahres gab es zahlreiche Infektionen in Hobbyhaltungen im Zusammenhang mit der Landesschau der Rassegeflügelzüchter im November in Demmin. Für Menschen gilt das derzeit dominierende Virus als ungefährlich.
dpa/mv
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