Den ganzen Sommer haben die Karpfen, Schleie, Hechte und Zander genutzt, um zu stattlichen Exemplaren heranzuwachsen, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Wegen des kühlen Sommers rechnen die Fischwirte jedoch mit etwas kleineren Tieren als in den vergangenen Jahren. Gewissheit haben sie jedoch erst, wenn das Wasser aus den Teichen abgelassen wurde, und die Fische mit Keschern in die Transportbehälter verladen wurden. Die Fische werden dann in einer Hälterhalle sortiert. Soweit sie nicht als Besatzfische für andere Gewässer oder als Speisefische verkauft werden, gelangen sie für die nächsten Monate in die Winterteiche. Dort sind sie durch eine größere Tiefe und einen erhöhten Wasserdurchlauf vor dem Frost geschützt. Torben Heese von den Aschauteichen nutzt die näher am Hof liegenden Gewässer zudem für häufige Kontrollgänge.
Vor diesen Fischen liegt ein weiterer Sommer in den wieder frisch gefüllten Wasserflächen der Teichwirtschaft. Dort werden sie wie extensive Weidetiere gehalten und nur mit kleinen Mengen Getreide zugefüttert. „Intensive Haltungsformen rentieren sich beim Karpfen nicht“, meint Heese. Zudem unterscheide sich der Karpfen in Geschmack und Konsistenz von dem Naturprodukt. Die extensive Haltung in den großen Naturteichen birgt jedoch auch Gefahren für die Karpfen.
Im Gegensatz zu den 80er Jahren setzt Heese die Naturverluste durch Kormorane, Reiher und Adler mit 20 Prozent an. „Das ist ein unverändert starkes Problem“, sagt er. In Niedersachsen gibt es aufgrund dieser schwierigen Lage nur noch zehn Teichwirte, davon drei bis vier größere mit etwa 60 bis 80 Hektar Wasserfläche. Dabei ist Karpfen längst nicht mehr nur etwas für traditionelle Esser und besondere Feste wie Weihnachten oder Silvester. Mittlerweile werden grätenfreie Filets angeboten, die sich auch in der schnellen Küche zubereiten lassen. Der klassische Karpfen blau wurde damit bereits in der Beliebtheit übertroffen.
Neben privaten Teichwirten wie Torben Heese bietet auch der Fischereibetrieb der Landesforsten an den Ahlhorner Teichen Karpfen in seinem Hofladen an. Neben dem aktuellen Fischangebot sind dort auch ganzjährig frisch vor Ort geräucherte Forellen vorrätig. Besuchergruppen, die sich einmal über die extensive Fischzucht sowie die vielfältigen Naturschutzaspekte in dem 437 Hektar großen Naturschutzgebiet informieren wollen, können mit dem Betriebsleiter einen Besuchstermin vereinbaren. (LPD)
Weitere Informationen und Bezugsquellen unter
www.aschauteiche.de oder
www.landesforsten.de.