«Die Trockenheit hat auf den Honig direkt keinen Einfluss gehabt», sagte der Präsident des Deutschen Imkerbundes, Peter Maske, der Deutschen Presse-Agentur. Diesmal habe man nicht nur Blüten-, sondern auch Waldhonig überall in Deutschland ernten können. Denn die Hitze im Sommer habe dazu geführt, dass vielerorts Bäume «gehonigt» hätten - also über ihre Blätter Fruchtzucker ausgeschieden haben, der von Bienen gesammelt wurde.
Abschließende Zahlen zur Honigernte liegen dem Verband noch nicht vor. Laut einer
Umfrage des Fachzentrums für Bienen und Imkerei in Rheinland-Pfalz hat die Ernte im Frühjahr bundesweit im Schnitt 18,1 Kilogramm und im Sommer 19,2 Kilogramm Honig je Bienenvolk eingebracht.
Über ihre aktuelle Lage wollen die Imker am Sonntag beim Deutschen Imkertag in Schkeuditz bei Leipzig mit Bundesagrarminister Christian Schmidt (CSU) beraten. Sie fordern unter anderem mehr Blühflächen an Feldern sowie ein Verbot von bestimmten Insektengiften und Unkrautvernichtungsmitteln in der Landwirtschaft.
Zahl der Imker auf etwa 110.000 gestiegen
Die Zahl der Imker in Deutschland hat in den vergangenen zehn Jahren wieder stark zugenommen. Dennoch kann die Nachfrage nach Honig nur zu etwa einem Fünftel aus heimischer Produktion gedeckt werden. Nach Angaben des Deutschen Imkerbundes gibt es inzwischen wieder etwa 110.000 Imkereien, die etwa 750.000
Bienenvölker halten.
Neben der Honigernte spielen Bienen auch eine wichtige Rolle für die Bestäubung von Pflanzen - etwa im Obstbau. Sie zählen daher zu den wichtigsten Nutztieren des Menschen. Der Wert für die deutsche Volkswirtschaft wird auf jährlich rund zwei Milliarden Euro beziffert. Der Bienenfleiß ist legendär: Für ein 500-Gramm-Glas Honig müssen Bienen eine Strecke von etwa 120.000 Kilometern zurücklegen. (dpa)