Unklar sei aber noch, wie groß der Schaden für die etwa 7.100 regionalen Imker sei, deren
Bienenvölker seit Wochen in Massen sterben, teilte der Landesverband Badischer Imker in Appenweier am Samstag mit. Nach Überzeugung von Forschern ist ein Pflanzenschutzmittel schuld am Bienensterben. Die Insekten fallen demnach dem Abrieb des Wirkstoffs
Clothianidin zum Opfer. Über die Zahl der getöteten
Bienen oder einen möglichen Preisanstieg für Honig konnten die Imker noch keine Angaben machen.
«Die Berufsimker sind an einem Punkt angelangt, wo es um Existenzen geht», sagte Ekkehard Hülsmann, Verbandsvorsitzender der badischen Imker, der Deutschen Presse-Agentur dpa. Es sei wichtig, den Schaden zu ersetzen. «Aber wir wissen ja noch gar nicht, welche Dimensionen dieser Schaden hat.»
Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter
Hauk (
CDU) hat Experten nach Angaben seines Ministeriums für diesen Montag (19.5.) zum Krisentreffen nach Karlsruhe geladen. Fachleute vom betroffenen Chemie-Unternehmen und von der Universität
Hohenheim in Stuttgart sollen weitere Schritte absprechen. Eine Sprecherin Hauks betonte, das Ministerium werde den Imkern den Rücken stärken. «Sie werden in dieser schwierigen Lage nicht alleine gelassen», sagte Isabel Kling.
Hülsmann sieht gewaltige Probleme beim Umsetzen der Entschädigungen, da nach den jüngsten Untersuchungen des Julius Kühn- Instituts in Braunschweig nicht nur Bienen, sondern auch Löwenzahn, Raps und Obst von dem Pflanzenschutzmittel befallen sein könnten. Die Forscher hätten die Vermutungen der Imker gestützt, die bereits vor Wochen das Säen des mit Clothianidin behandelten Saatguts für den Tod der Bienen verantwortlich gemacht hatten, sagte Hülsmann.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und
Lebensmittelsicherheit hatte am Freitag die Zulassung für acht Saatgut-Schutzmittel ruhen lassen. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (
BUND) stellte angesichts des Bienensterbens und der Untersuchungen Strafanzeige. (dpa)