Im Vorfeld der Mitgliederversammlung am 22. Februar in Osnabrück fordert eine „Initiative Pro ISN“ einen Richtungswechsel der Organisation. „Der Stallgeruch fehlt imMoment einfach“, erklärte Paul Kathmann, Schweinehalter aus Hemmelte und Pressesprecher der Initiative am Dienstag vergangener Woche. Viele Schweinehalter könnten sich mit der derzeitigen Strategie nicht mehr identifizieren. „Wir stehen für den freien Markt, für das freie Spiel von Angebot und Nachfrage ohne jeglichen staatlichen Eingriff“, stellte Kathmann klar.
Zukünftig solle die ISN wieder mehr auf dieMitglieder ausgerichtet werden. Man müsse zurück zu den Schweinehaltern in den Dörfern, damit man auch wisse, wo der Schuh drücke. Damit dies auch gewährleistet sei, „müssen wir die Kompetenzen des Beirates stärken beziehungsweise ausweiten anstatt zu beschneiden“, forderte der Sprecher der Initiative.
In Reaktion auf die Bewegung an der Basis zeigte sich der ISN-Vorsitzende Heinrich Dierkes offen für die konstruktive Kritik, erklärte aber, gerade angesichts der Dioxinvorfälle und der jüngsten Alleingänge aus dem Bundesagrarministerium in punkto Tierschutz ohne Beteiligung der Wirtschaft „können wir es uns nicht leisten, uns auf diese Weise mit uns selbst zu beschäftigen“. Derartige Aktionen schadeten allen Schweinehaltern.
Die ISN vertritt laut eigenen Angaben mit mehr als 12.000 Mitgliedern die Anliegen eines Großteils der deutschen Schweineproduktion. (AgE)