Eckard Wendt, AGfaN e.V. schrieb am 02.05.2015 17:14 Uhr | (95) (99) |
Solange die Beteiligten sich weigern, diejenigen Produkte, die unter (marginal) verbesserten Tierschutzstandards erzeugt wurden, mittels eines geschützten Labels deutlich erkennbar zu kennzeichnen, wird die Initiative verpuffen und ein weiterer Beweis dafür sein, daß sich die Verbraucher mittels blumiger Worthülsen und irreführender Bilder täuschen lassen. So wird weiterhin in irreführender Absicht der falsche Begriff „Masthähnchen“ verwendet, obwohl die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung sachlich fachlich richtig von „Masthühnern“ spricht. Allein schon die Beteiligten des Lebensmitteleinzelhandels lassen Böses ahnen, denn sie stehen bislang für einen rücksichtslosen Preiskampf zu Lasten der Erzeuger auf der Ebene der Urproduktion, in diesem Falle der Tierhalter und letztlich der Tiere. Schnabelkürzen (das bei Puten weiterhin erlaubt sein wird!) paßt einfach nicht zu einem Tier“wohl“-Programm. Dasselbe gilt für einstreulose Haltung auf Spaltenböden, die abträglich für Klauen und Fundament (Skelett und Gelenke) sind, wie Schweine- und Rinderhalter sehr wohl wissen (können und sollten). Nein, die "Initiative Tierwohl" ist bei Licht betrachtet nichts anderes als ein mickeriges und durchsichtiges Feigenblatt, mit dem der LEH seine Marktanteile erhöhen möchte und echten Tierschutzbemühungen der Neuland- und Bio-Bauern Schaden zufügen könnte, wenn die Konsumenten auf diesen billigen Trick hereinfallen.