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01.07.2016 | 13:57 | Schweinemarkt 

Internet Schweinebörse beliebter denn je

Damme - Es gibt Grund zu feiern. Die Internet Schweinebörse ist beliebter denn je: Seit dem vollständigen Relaunch des Börsensystems im Frühjahr 2011 wurde nun im Rahmen der Auktion der Internet Schweinebörse die 5.000ste Partie mit schlachtreifen Schweinen auf der renommierten Handelsplattform im Internet versteigert.

Entwicklung VEZG-Preis 2016
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Entwicklung VEZG-Preis 2016. (c) ISN
Damit wurden insgesamt in diesem Zeitraum gut 640.000 Schlachtschweine online über Auktionen vermarktet. Hinzu kommen Tiere, die außerhalb von festen Auktionsterminen über den sogenannten Marktplatz ihren Käufer finden.

Treue wird belohnt

„Was uns besonders freut ist, dass eine wachsende Anzahl Erzeuger die Vorteile des Handelssystems erkannt hat und regelmäßig seine schlachtreifen Schweine bei uns anbietet“, berichtet ISW-Geschäftsführer Andreas Stärk als Betreiber der Internet Schweinebörse. Und am Ende des Tages muss die Treue des Kunden honoriert werden. Jeweils einen hochwertigen Webergrill erhielten die Schweinehalter Hinnerk Cassier aus Wriedel und Albert Tiesmeyer aus Neuenkirchen-Vörden, die ihre schlachtreifen Schweine in den vergangenen 5 Jahren ausschließlich über die Börse vermarkteten und somit in dieser Zeit die meisten Tiere versteigern konnten.

Konditionen überzeugen

Die Gründe für diese Form der Vermarktung liegen für die beiden Schweinehalter auf der Hand. „Wenn ich meine Schweine über die Börse verkaufe, erziele ich einen deutlich höheren Preis als wenn ich konventionell vermarkte“, erklärt Hinnerk Cassier. Zum Mehrerlös gegenüber einer konventionellen Vermarktung tragen neben dem höheren Basispreis auch die übrigen Vermarktungskonditionen wie feste Vorkosten und insbesondere feste Abrechnungsmasken bei.

Keine Hauspreise

Für Albert Tiesmeyer ist vor allem die Verlässlichkeit der Schweinebörse das ausschlaggebende Kriterium: „Hauspreise spielen bei der Vermarktung über die Schweinebörse keine Rolle. Das letzte Gebot in der Auktion zählt als Preisbasis, unabhängig von willkürlich festgelegten Hauspreisen.“ Die jüngsten Turbulenzen am Schlachtschweinemarkt, bzw. die noch Anfang Juni verbreiteten Hauspreiszahlungen hatten auf die Schweineverkäufe Tiesmeyers daher keinen Einfluss.

Börse setzt Zeichen

Neben dem einzelbetrieblichen Vorteil beflügelt die Internet Schweinebörse aber auch den Schweinemarkt. Die in den Auktionen festgestellten Durchschnittspreise sind ein wertvolles Argument in den Preisverhandlungen zwischen Landwirten, Viehvermarktern und Schlachtunternehmen. Nach Ansicht vieler Marktexperten wäre der deutliche Preisanstieg der vergangenen Wochen auf dem Schlachtschweinemarkt ohne den „Preistreiber“ Schweinebörse vermutlich deutlich geringer ausgefallen.

Können Sie kurz erläutern, wie das System der Internet Schweinebörse funktioniert? Die Internetschweinebörse ist eine Plattform für den Online-Handel von Schweinen. Betreiber ist die ISW GmbH, eine 100%ige Tochter der ISN- Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V. Zu definierten Konditionen können hier alle interessierten Mäster, Viehhändler, Erzeugergemeinschaften und Schlachthöfe Mastschweine anbieten, kaufen oder suchen. Dazu gibt es die wöchentlichen Auktionen am Dienstag um 14.00 Uhr und Freitag um 11.00 Uhr sowie einen Marktplatz, auf dem ständig Schweine angeboten bzw. gesucht werden können.

Was macht die Internet Schweinebörse für die Landwirte attraktiv?

Die Konditionen für den Landwirt sind im Vergleich zur konventionellen Vermarktung aus meiner Sicht unschlagbar. Der Basispreis liegt mittlerweile satte vier bis fünf Cent im Schnitt der Partien über der Notierung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften. Die Vorkosten sind mit 4,60 Euro je Schwein festgelegt, völlig unabhängig von der Transportentfernung und Partiegröße. Die Zahlungssicherheit ist durch eine Warenkreditversicherung zu 100 % garantiert. Ferner ist die Maske – sofern vom Verkäufer nichts anderes vorgegeben wird, durch die AGBs festgelegt. Böse Überraschungen kann es also auch hier nicht geben. Die Festlegung eines Mindestpreises gewährleistet, dass Partien nicht unter Wert verkauft werden.

Welche Vorteile sehen Sie noch in dem deutschlandweit einzigartigen System?

Nicht nur einzelbetrieblich bietet die Börse einen echten Mehrwert. Gerade weil nur vergleichsweise geringe Stückzahlen wöchentlich versteigert werden, bildet die Schweinebörse selbst kleine Markttendenzen sicher ab. Nach Ansicht vieler Marktexperten wäre der deutliche Preisanstieg der vergangenen Wochen auf dem Schlachtschweinemarkt ohne den „Preistreiber“ Schweinebörse vermutlich deutlich geringer ausgefallen. Die in den Auktionen gebotenen Preise, die real am Markt für Spotmengen erzielt werden, bilden einen einzigartigen Indikator für die aktuelle Marktlage. Sie sind damit auch ein wertvolles Instrument und dienen als generelle Entscheidungsgrundlage für alle Marktteilnehmer, und eben auch für die Vereinigung der Erzeugergemeinschaften (VEZG) bei der Notierungsfeststellung.

Damit ist die VEZG-Notierung doch überflüssig, schließlich liegen Sie regelmäßig um 4 bis 5 Cent höher?

Im Gegenteil. Das System funktioniert nur miteinander! Die Börse gibt als Stimmungstest und Argumentationshilfe die Richtung vor. In den Verhandlungen mit den Schlachtunternehmen geht es nicht ohne die Erzeugergemeinschaften, die einen beachtlichen Anteil der wöchentlichen Schlachtungen bündeln. Das ist vergleichbar mit einem Frachtschiff und einen Schlepper. Das Frachtschiff bringt so leicht kein Sturm ins Wanken, es benötigt jedoch einen kleinen und wendigen Schlepper, um den Weg in den engen Hafen - also den richtigen Preis - zu finden.

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Die Auktion der Internet Schweinebörse findet zweimal wöchentlich statt, jeweils am Dienstag um 14 Uhr und Freitag um 11 Uhr unter www.isn-schweineboerse.de. Testen Sie das kostenfreie und risikolose System mit einer „Schnupperpartie“. Nähere Auskünfte erteilen Paul Kleine Klatte unter Tel. 05491-966515 oder Gerd Westermann unter Tel. 05491-966520.
ISN
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