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26.03.2010 | 19:39 | Eiererzeugung 

Käfigverbot verändert Eierproduktion gravierend

Hannover - Ob gekocht zum Frühstück, gebraten als kleiner Snack oder als Zutat im Kuchen - Eier werden als leckeres, hochwertiges und preisgünstiges Lebensmittel geschätzt.

Eier
(c) proplanta
Doch den Eierproduzenten in Deutschland macht das Verbot der klassischen Käfighaltung nach wie vor zu schaffen, berichtet der Landvolk-Pressedienst. Seit dem 1. Januar 2009 dürfen Legehennen hierzulande nicht mehr in der klassischen „Batterie“ gehalten werden. Als Alternative dazu ist neben Boden- und Freilandhaltung nur noch die tiergerechte sogenannte Kleingruppenhaltung erlaubt. Dies hat zu erheblichen Veränderungen bei der Hennenhaltung geführt. So ermittelte das Statistische Bundesamt zum 1. Dezember 2009 insgesamt nur noch 1.111 Betriebe in Deutschland, die über mehr als 3.000 Haltungsplätze verfügten. Das waren 6,6 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Während sich die Zahl der Betriebe mit Käfighaltung auf 275 mehr als halbierte, konnten die anderen Haltungsformen zulegen. So stieg die Zahl der Betriebe mit Bodenhaltung innerhalb der Jahresfrist um 16,7 Prozent auf 705. Weitere 258 Betriebe, das waren 4,0 Prozent mehr als in 2008, favorisierten dagegen die Freilandhaltung. Die Zahl der Betriebe mit ökologischer Erzeugung wuchs sogar um 24,4 Prozent auf 148.

Das Verbot hat sich auch auf die Produktion ausgewirkt. So wird die deutsche Konsumeiererzeugung 2009 auf knapp 10 Milliarden Stück geschätzt. Damit wären bis Anfang Dezember rund 934 Mio. Eier weniger produziert worden als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Fachleute führen dies auf die bis weit ins Jahr 2009 reichende Umrüstung vieler Ställe zurück, während der viele Produktionskapazitäten von den Eiererzeugern nicht genutzt werden konnten. Besonders in Niedersachsen, wo die meisten Legehennen in Deutschland gehalten werden, dauerten die Umbauten lange an.

Erstmals erfassten die Wiesbadener Statistiker in der aktuellen Erhebung mehr Legehennen in der Boden- als in der Käfighaltung. So wurden in der Käfighaltung, zu der die Kleingruppenhaltung gezählt wird, im Dezember 2009 rund 7,57 Mio. Tiere gehalten, das waren 43,2 Prozent weniger als 2008. Dagegen erhöhte sich der Legehennenbestand in der Bodenhaltung um rund 85 Prozent auf 13,32 Mio. Tiere. An Attraktivität etwas verloren hat die Freilandhaltung, der Bestand sank gegenüber dem Vorjahr um 1,5 Prozent auf 3,86 Mio. Tiere. Dagegen boomt die ökologische Eiererzeugung weiter, mit 2,09 Mio. Hennen wurden rund 20,6 Prozent mehr Tiere ökologisch gehalten als im Jahr zuvor. In den übrigen EU-Ländern mit Ausnahme von Österreich und Schweden ist die konventionelle Käfighaltung noch bis einschließlich 2011 erlaubt. Die Käfighaltung ist EU-weit die wichtigste Haltungsform. Eine Ausnahme bilden die Niederlande, wo nach einer Mitteilung der AMI inzwischen mehr Alternativhennen eingestallt sind als Käfighennen. (LPD)
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