(c) proplanta Bei weniger als acht Grad Wassertemperatur verweigern sie dagegen die Nahrungsaufnahme und fallen in eine Art Winterschlaf. Deshalb herrscht in den niedersächsischen Teichen nach Mitteilung des Landvolk-Pressedienstes zurzeit Hochsaison.
Während die Karpfen in freier Wildbahn mit Reusen oder Angeln gefangen werden, wird den Zuchtkarpfen einfach das Wasser abgelassen, um sie mit Netz oder Kescher abzufischen. Dabei werden die Fische nicht getötet, sondern lebend gefangen und entweder in Wassertanks und Behältern lebend weiter an Händler geliefert oder bis zum Verkauf in Hälterhäusern im Wasser gehalten. Der Grund: Damit sein wertvolles Fleisch nicht an Qualität einbüßt, bleibt der Karpfen bis zum Verkauf am Leben.
„Nach dem langen Winter erwärmte sich das Wasser erst spät“, blickt Friedrich von Heydebrand, Betriebsleiter von Niedersachsens größter Teichwirtschaft in Ahlhorn im Landkreis Oldenburg, zurück. Die Fische hätten diesen Rückstand aber gut wieder aufgeholt.
„Wir haben im Frühjahr 150 kg Karpfen pro Hektar eingesetzt und jetzt 600 kg pro Hektar geerntet“, sagt er zufrieden. Diesen guten Fang führt er auch auf den erfolgreichen Vergrämungsabschuss der Kormorane zurück. „Nach vielen Jahren ist der starke Druck nicht mehr da, es gibt genug Ausweichmöglichkeiten“, hat er beobachtet.
Im Ahlhorner Hofladen werden die Karpfen von September bis April angeboten. Dabei können die Kunden zwischen ganzen Fischen für 7,20 Euro pro kg, entgräteten Filets für 15 Euro je kg und geräucherten Karpfenstücken für 12,90 Euro je kg wählen. Die Preise sind gegenüber dem Vorjahr gleichgeblieben.
Der Karpfen gehört zu den Urahnen der Gattung Fisch und lässt sich schon in Fossilienfunden aus der Tertiärzeit nachweisen. Seine ursprüngliche Heimat reicht von Südosteuropa bis China. Nach Angaben des Fisch-Informationszentrums in Hamburg hat die Kombination vieler günstiger Eigenschaften wie Robustheit, schnelles Wachstum und ausgezeichneter Geschmack den Karpfen zum wichtigsten Teichfisch der Erde gemacht.
Das Statistische Bundesamt gibt an, dass Bayern in Deutschland mit 2.187 Tonnen (t) aufgezogenen Karpfen 2012 vor Sachsen mit 1.873 t und Brandenburg mit 702 t lag. Niedersachsen folgt mit 117 t nach Thüringen mit 252 t an fünfter Stelle. (LPD)
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