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19.01.2022 | 14:05 | Schrumpfender Berufsstand 

Krise der Ostseefischerei lässt Berufsstand weiter schrumpfen

Rostock/Kiel - Die Krise der deutschen Ostseefischerei lässt den Berufsstand weiter schrumpfen.

Ostseefischerei
Die deutsche Ostseefischerei befindet sich in der Krise. Traditionell wichtige Arten dürfen so gut wie nicht mehr gefangen werden. Auch 2021 haben Fischer ihr Netz an den Haken gehängt. (c) Otto Durst - fotolia
Nach Zahlen der Länder Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern waren Ende des vergangenen Jahres in der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei noch 385 Fischer im Haupterwerb gemeldet und damit 30 weniger als am Ende des Vorjahres. Den größeren Teil des Rückgangs verzeichnete demnach Mecklenburg-Vorpommern mit einem Minus von 18 Fischern.

Der Trend wird sich nach Einschätzung beider Länder fortsetzen. Maßgeblich hierfür seien die niedrigen vorgegebenen Höchstfangmengen. Die EU hatte zuletzt beschlossen, dass in der westlichen Ostsee Dorsch nur noch als Beifang und Hering nur noch in Ausnahmen gezielt gefischt werden darf. Grund hierfür sind die bedrohten Bestände.

«Aufgrund der sich massiv verringernden Einnahmen aus der Fischerei», müssten sich die Fischer noch stärker andere gewerbliche Einnahmefelder erschließen, hieß es aus dem Fischereiministerium Mecklenburg-Vorpommern. Dadurch könne es etwa zum Wechsel in den Nebenerwerb kommen. Die Zahl der Nebenerwerbsfischer stieg in Mecklenburg-Vorpommern um 4 auf 148. In Schleswig-Holstein sank die die Zahl hingegen um acht auf 226.

In beiden Ländern laufen Abwrackprogramme für Fischkutter. In Mecklenburg-Vorpommern verringerte sich die Kapazität der Fangflotte im vergangenen Jahr nach offiziellen Zahlen um gut 13 Prozent und in Schleswig-Holstein um fast 12 Prozent.

Zudem hatte der Kutter- und Küstenfischerverband von Mecklenburg-Vorpommern im vergangenen Jahr bekanntgegeben, sich auflösen zu wollen. 2010 waren an der deutschen Ostseeküste noch 650 Fischer und Anfang der 1990er Jahre gar mehr als 1.300 gemeldet.
dpa
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